Episode 46: Spielkultur-Erbe

Shownotes

Fast alle Menschen, die gerne und schon lange Onlinespiele spielen, haben es mal erlebt: Game over für Euer Lieblingsspiel, weil der Hersteller den Server-Betrieb einstellt. Eine Initiative will erreichen, dass Videospiel-Herausgeber gesetzlich verpflichtet werden, ihre Spiele in einem spielbaren Zustand zu erhalten. Die Frage, wie man das sogenannte audiovisuelle Erbe bewahrt, beschäftigt Menschen aber nicht erst seit dieser Initiative: Seit 1997 bemüht sich das Computerspielemuseum in Berlin darum, digitale, interaktive Kultur zu bewahren. Zu Gast in dieser Folge ist Matthias Oborski, Ausstellungsleiter des Computerspielemuseums.

Der Popkulturfunk bei Instagram

Auch vorbeischauen auf Valentinas Blog

Gast: Matthias Oborski, Ausstellungsleiter des Videospielemuseum

Stop Destroying Videogames: Scott Ross auf YouTube

Hier findet Ihr die Website der Initiative Stop Destroying Videogames

Hier gehts direkt zur Petition

Bericht auf heute.de zum Thema

Last but not least gibt's hier mehr über den Welttag des audiovisuellen Erbes

Empfehlungen

Matthias empfiehlt Videospiel-Herstellern, sich DOOM als Beispiel zu nehmen. Die Macher bei id-Software haben den Quellcode freigegeben. Das hat Nachfolge-Projekten kommerziell nicht geschadet, aber das Spiel unsterblich gemacht.

Valentina empfiehlt das Indie-Spiel ODDADA. Ein "rogue like music builder".

Ich habe die Organisatoren von "Stop Destroying Videogames" auch angeschrieben. Das ist die Antwort von Daniel Ondruska & Aleksej Vjalicin auf meine Frage, wie man mit solchen Fragen wie Moderation und Jugendschutz umgehen will. Ich fasse das auf Deutsch übersetzt im Schlusskommentar zusammen. Hier aber die ganze Antwort auf Englisch:

"There are several ways for publishers to fix the issue even for large online games as has been done before - for example Knockout city, Astonia, Gran Turismo Sport and others.

From a legal and technical point - we do not seek to acquire ownership of said videogames, associated intellectual rights or monetization rights, nor does it expect the publisher to provide resources for the said videogame once they discontinue it while leaving it in a reasonably functional (playable) state. Meaning people who bought the game legally while being sold should be allowed to play it reasonably once official support from the publisher ends. To be honest, 95% of games already fulfill this requirement today. For games that don't - the publisher can do whatever they want with the game if he supports it and we're asking for them to create an end-of-life plan for games that have this server dependence - this can take form of of patches to eliminate the server dependence, allowing for private server hosting, releasing server binaries, and others.

Our Initiative is aimed at ALL games, not only large online ones (that make up a very small part of the market) but the same solutions apply in the same way as described above. Our group of volunteers and supporters contains software engineers, server developers and game developers who are technically skilled to explain this in detail should you wish.

The publisher carries NO liability or has any responsibility once they stop supporting the game - similar to a car maker who carries no responsibility for what a person does with their car once bought. In terms of child protection, that is up to the communities that run private servers in the same way as the publishers do while they support a game, if children are even allowed. Publishers are doing a bad job of it as it is already, if they do it at all like in the example you've given, in games like WoW, online shooters like Call of Duty or MoBAs like DOTA, whose communities are very aggravated and toxic - the system can be the same as the publishers employ, a malicious player is reported and banned by an admin form the community or any number of other mechanisms such as text chat locks, age gating, etc. These tools are not run only by the industry - I would give the example of the MMO Age of Reckoning now run completely by the community that moderates itself very successfully. We consider the argument to be a red herring from publishers (pearl clutching) - once they end support of a game and no longer sell it, minors should not be able to legally acquire it…if they do it is piracy, which we do not support, and the publisher has no control of it anyway even if they support the game and cannot be held liable and no one is monitoring such illegal activities. This is similar to the licensing issue."

Transkript anzeigen

00:00:00: silbendrechsler Aufnahme läuft. Matthias, ich habe ja eingangs schon diese Initiative und den Hintergrund unseres Plausches heute ein bisschen beschrieben. Vielleicht direkt mal reingesprungen, wie schätzt du denn oder was hältst du denn von dieser Initiative?

00:00:19: Matthias Also ganz grundsätzlich finde ich so eine Initiative ja erstmal gut, weil es tatsächlich ein Problem ist auch für Museen digitale Kulturgüter zu erhalten. Ich sage jetzt erstmal ganz allgemein digitale Kulturgüter, weil das nicht nur Spiele sind, sondern auch andere Software und so.

00:00:37: Matthias Von daher verstehe ich den Ansatz und den Willen dieser Initiative absolut. Ich weiß nur nicht, ob das ein bisschen zu kurz gedacht ist oder zu wenig komplex. Weil es sind gerade das Thema Online-Games ist halt so

00:01:01: Matthias kompliziert. Selbst wenn alle Player nett und lieb wären und sich gerne haben, selbst dann wäre das schon sehr schwierig, das dauerhaft zu erhalten. Da müssten wir noch sehr viele Gespräche führen mit verschiedenen Personen und Institutionen.

00:01:18: silbendrechsler Bevor wir vielleicht genauer mal sprechen, was da an Problematik dranhängt. Ich habe heute morgen mal nachgeguckt, es sind 327.000 Unterschriften, stand heute Ende August. Ich glaube Juli haben die angefangen.

00:01:34: Matthias Hm? Hm?

00:01:35: silbendrechsler Initiative oder sagen wir mal diese Unterschriftenaktion, die läuft ein Jahr. Bis dahin müssen sie eine Millionen Unterstützungsbekundungen haben, dann muss sich das EU-Parlament damit beschäftigen. Das sind jetzt wie gesagt 327.000 in den ersten knapp sechs Wochen. Die Frage ist, ist das realistisch? Das klingt jetzt schon mal ganz gut, 327.000 Unterschriften, aber bis eine Million ist auch noch eine ganze Weile hin.

00:02:03: Matthias Da ist eine ganze Weile hin. Und interessant ist, wenn man sich die Details anschaut, in welchen Staaten quasi schon das Minimum erreicht ist und in welchen nicht. Deutschland ist es erreicht, ist gerade bei 111 Prozent. Finnland ist bei 122 Prozent. Hätte ich ehrlich gesagt auch erwartet, die beiden Länder. Interessanterweise ist Frankreich erst auf 61 Prozent. Das hätte ich viel, viel höher gedacht.

00:02:10: silbendrechsler Ja. Ja.

00:02:30: Matthias Und dann haben wir halt die, ich möchte den Ländern nicht auf die Füße drehen, aber die etwas kleineren EU-Mitglieder wie Zypern mit 9 Prozent. Was hatte ich eben noch gesehen? Kroatien mit 37 Prozent. Da ist dann noch ein bisschen viel Luft nach oben.

00:02:53: silbendrechsler Ja, du sprichst gerade an, was die Menschen jetzt natürlich nicht sehen können, wenn man sich, das werden wir natürlich verlinken, diese Initiative anschaut. Da kann man sehen, was an online gesammelten Unterstützungsbekundungen da ist. Ich gucke auch selbst gerade nochmal drauf. Da sieht man den Prozentsatz, den du ja gerade schon angesprochen hast. Jedes Land, das ist ja in der EU so, muss abhängig von seiner Größe ein bestimmtes Ziel erreichen.

00:03:19: silbendrechsler Und das ist halt sehr unterschiedlich auch. Also natürlich nach Größe der Länder und auch von der Beteiligung her. Frankreich hätte ich auch höher eingeschätzt. Also das ist tatsächlich klar. Wer hat denn überhaupt schon genügend? Du hast das glaube ich gerade schon gesagt. Ich glaube es hat noch gar niemand genügend. Auch Griechenland. Wo war es denn? Ich habe es doch gerade gesehen. Finnland hat das.

00:03:42: Matthias Naja, ich weiß nicht, was genügend ist.

00:03:46: Matthias Deutschland und Finnland, da steht zumindest hier eine Prozentzahl, die ist höher als 100. Da gehe ich davon aus, das ist erreicht worden. Ich kenne die ganzen, die exakten Vorgehensweisen von solchen Petitionen jetzt auch nicht. Schweden ist über 100, Prozent Polen ist über 100. Dänemark ist bei knapp 100.

00:03:52: silbendrechsler Ja, das stimmt. Ja. Ja. Ja.

00:04:12: Matthias Und ja, interessanterweise Frankreich und auch Italien sind deutlich drunter. Das hätte ich tatsächlich ein bisschen höher erwartet. Gerade Frankreich ist ja ein großes Videospielerland. Einer der größten Publisher der Erde ist Französisch, also Ubisoft. Hätte ich schon erwartet.

00:04:25: silbendrechsler Absolut. Also die Menschen hinter der Initiative wollen ja eigentlich nur in Anführungszeichen, dass die Hersteller ihre Spiele, wenn sie den Verkauf einstellen, noch irgendwie spielbar abgeben, sage ich jetzt mal, ohne dass sie selbst, also die Menschen hinter der Initiative, dass sie daran was verdienen wollten oder Recht haben wollten oder so. Das können wir jetzt

00:04:49: Matthias Ja. Mhm. Mhm.

00:04:51: silbendrechsler Beide wahrscheinlich juristisch nicht beurteilen, aber es hängen ja natürlich an dem Thema noch andere Fragen, also beispielsweise Jugendschutz, wer kümmert sich um Chats gerade bei Online-Spielen, wer moderiert das. Ich weiß jetzt natürlich nicht, offen gestanden ist mir reichlich spät eingefallen, dass sich natürlich die deutschen Sprecher, es sind Sprecher, das muss ich jetzt auch nicht gendern, der Initiative mal hätte anschreiben können, das werde ich aber nachholen.

00:05:15: silbendrechsler Sie haben ja vielleicht eine Idee, aber was würdest du denn sagen, was ist abgesehen von der juristischen Frage, was ist schwierig daran, an diesem Ansinnen hinten raus quasi?

00:05:27: Matthias Du hast es schon angesprochen, Chats mit Menschen müssen in irgendeiner Weise moderiert werden. Wer soll das machen? Und auch generell, wenn wir jetzt mal ein bisschen rauszoomen, was ist der Sinn eines MMOs? Man interagiert mit anderen Menschen.

00:05:47: Matthias Und selbst wenn die Server da sind, müsste man sich ja überlegen, wo kommen denn die Menschen wieder her, für zum Beispiel ein altes Spiel wie Ultima Online oder so, um das Spielgefühl wieder herzustellen. Ich kann dann durch eine Online-Welt rennen und es ist niemand mehr da. Das ist ja nicht so, wie es früher gespielt wurde. Das ist aber ein Problem, was dahinter erst

00:06:12: Matthias stattfindet. Natürlich hat die Initiative Recht in dem Sinne, dass wenn das Spiel noch da ist, dann kann man sich dann die weiteren Probleme, die da dranhängen, vielleicht noch überlegen, wie man das regelt. Aber es ist in der Initiative nicht klar geregelt, was meinen Sie eigentlich mit Videospiel?

00:06:33: silbendrechsler Also ist es wahrscheinlich auch am Ende des Tages immer ein bisschen eine Einzelfallbetrachtung, weil ich überlege gerade, ich habe tatsächlich jetzt schon ein Spiel, das ist eigentlich eingestellt worden. Das ist eine kleine App, eine Videospiel-Umsetzung von einem bekannten Brettspiel, das heißt Carcassonne. Das gibt es auch noch im App-Store. Das ist ein Mobile-Game, das gibt es noch. Aber der Rechteinhaber hat den ursprünglichen Spiel, also den Macher-Innen,

00:06:51: Matthias Mhm. Ja, ja.

00:07:01: silbendrechsler hat die Lizenz weiter vergeben und jetzt gibt es ein anderes Spiel, das auch Carcassonne heißt. Das gefällt mir aber nicht. Ich mochte das alte viel lieber. Aber tatsächlich war es in dem Fall so, das müsste ich jetzt nachgucken, wie die Obstar Details dazu gibt, dass das Spielestudio des Carcassonne weiter betrieben hat.

00:07:19: silbendrechsler Also es gibt, wenn du die App auf deinem Mobile-Device hast, dann kannst du das immer noch spielen, aber für die Server ist eine Unterstützung fällig. Da haben die sich ein Abo-Modell ausgedacht. Das ist also denkbar gering. Man kann da glaube ich auch mehr tun, aber ich zahle ein Euro im Monat und kann weiterhin jetzt Carcassonne spielen mit ein paar Freunden zusammen.

00:07:39: silbendrechsler Man kann in Carcassonne, muss ich dazu sagen, tatsächlich auch chatten. Das moderiert natürlich auch niemand. Das ist jetzt ein geschlossener Chat mit den Leuten, mit denen ich da spiele. Das läuft so. Aber das ist jetzt halt auch wirklich ein Minigame. Das wird dann relevanter, wenn wir natürlich von ganz großen MMOs reden oder anderen Online-Spielen. Und heute ist ja eigentlich nichts mehr offline.

00:07:44: Matthias Mhm.

00:08:04: Matthias Ja, klar, genau, also vieles ist online. Eine weitere Frage ist, was ist eigentlich mit Online-Shops, Online-Stores von Konsolen? Weil die Initiative redet nur von Videospielen. Und selbst wenn ich mich als Hersteller eines Videospiels verpflichten würde, das weiter zu pflegen, dann kommt halt ein Hersteller von Videospielen wie zum Beispiel Nintendo bei der Wii U oder Sony und schließt den Store.

00:08:31: Matthias dann habe ich ja sowieso schon keine Chance mehr. Also die Hardwarehersteller oder die Plattformanbieter müssten mit ins Boot geholt werden. Davon ist in der Initiative, sobald ich das sehe, leider gar nicht die Rede. Und Plattformen sind halt super wichtig für sowas.

00:08:51: silbendrechsler Ja, total. Also ich meine, klar, ich kann jetzt auch, keine Ahnung, niemand zwingen, der eine populäre Buchreihe geschrieben hat und die irgendwann mal einstellt, sie weiterzuschreiben. Aber natürlich kann ich, wie jedes Beispiel, hinkt auf dieses oder jeder gute Vergleich hinkt auf dieser massiv.

00:09:07: silbendrechsler Aber ich kann natürlich Bücher letztlich immer noch antiquarisch kaufen oder wenn ich das Buch besitze oder eine Buchreihe, dann steht die natürlich immer in meinem Schrank. Natürlich ist das technologisch einfach schon mal gesehen schwieriger bei audiovisuellen Medien. Das ist ja auch nicht ganz neu, weil es gibt ja eine UN-Initiative oder Empfehlung, audiovisuelles Erbe zu erhalten.

00:09:31: Matthias Ja, wahrscheinlich nicht.

00:09:31: silbendrechsler Die gibt es seit 1980, das habe ich auch schon kurz angesprochen in der Anmoderation, aber natürlich hatten die damals wahrscheinlich nicht unbedingt Videospiele im Kopf, das war eben 1980. Jetzt haben wir natürlich grundsätzlich ein Problem, das ist ja glaube ich gerade schon rausgekommen, so früher, definiere früher, sagen wir mal so vor 20 Jahren vielleicht, da hat man physischen Datendrehungen gekauft,

00:10:00: silbendrechsler eine DVD wahrscheinlich für PC oder Konsole. So, dann hatte das Spiel vor 20 Jahren wahrscheinlich sogar auch schon einen Online-Modus, aber das war halt meistens nicht der Hauptteil des Spiels. So, da fand ja das meiste halt noch offline statt. Was hat sich denn generell geändert in den letzten 20 Jahren, wenn wir über Videospielkultur sprechen?

00:10:24: Matthias Du hast es ja schon kurz gesagt, es ist alles noch viel mehr online geworden. Ich würde da gerne noch mal unterscheiden zwischen Spielen, die im Prinzip offline sind, aber online Möglichkeiten bieten.

00:10:39: silbendrechsler Copyright WDR 2021

00:10:39: Matthias und Spielen, die nur online funktionieren können. Also, weiß ich nicht, so was wie Counter-Strike oder so, das kann man ja nur im Team spielen. Es ist oft einfach sinnlos, weil du Mitspielende brauchst in einem Multiplayer-Spiel.

00:10:56: Matthias Und dann haben wir aber Spiele, die kann man offline spielen, die haben dann noch so einen Online-Modus und so und die könnte man natürlich dann auch noch offline weiterspielen. Und jetzt fällt mir gleich noch ein drittes ein. Spiele, die eigentlich komplett offline sind, die aber aus Kopiert-Schutzgründen oder so einmal online gehen, um zu checken, ob das eine legale Kopie ist oder so.

00:11:16: Matthias Ich glaube, wenn wir jetzt mal die rechtlichen Fragen außer Acht lassen, das wäre technisch am einfachsten umzusetzen, dass man die für immer erhalten könnte. Man deaktiviert einfach das Online-Nachschauen. Und dann könnte man diese Spiele weiter offline spielen. Das wäre technisch das Einfachste. Die anderen beiden Sachen sind dann schon schwieriger. Man hätte dann bei den Offline-Spielen, die auch einen Online-Modus haben, nur einen Teil des Spiels erhalten.

00:11:46: Matthias Und bei den reinen Online-Games, na ja, da wird es halt dann schwierig, wenn auch der Hersteller ganz weg ist. Darüber haben wir auch noch nicht gesprochen. Selbst wenn ein Hersteller den Willen hat, das genauso zu machen, wie eine Initiative gefordert, was ist denn, wenn der Herr pleite geht? Einfach so. Und in der Spielebranche gehen ja ziemlich schnell, ziemlich auch große Unternehmen mal pleite.

00:12:12: Matthias Dann ist das alles weg und das dauert ja dann Jahre mit dem Insolvenzverwalter oder so, bis dann irgendwann rauskommt, wem was irgendwie gehört oder so. Auch nicht so einfach.

00:12:27: silbendrechsler Man kann ja die Zeit nicht zurückdrehen, aber es ist ja grundsätzlich problematisch, dass wir in unserem zunehmend digitalen Leben eigentlich kaum mehr was in der Hand haben, im wahrsten Sinne des Wortes.

00:12:45: silbendrechsler Also ich meine, das ist ja so ein bisschen der Blick in die Glaskugel, ne, aber also Bücher zum Beispiel kaufe ich tatsächlich immer noch am liebsten offline, weil ich lese viel im Urlaub und ganz selten werden Bücher von Handtüchern geklaut, aber elektronische Lese, die weiß es eher mal. Aber ja, vielleicht gibt es irgendwann mal

00:12:48: Matthias Ja.

00:13:08: silbendrechsler auch tatsächlich, weil Papier vielleicht zu teuer wird oder so, mehrheitlich elektronische Bücher, dann habe ich natürlich da das gleiche Problem. Also das ist ja vielleicht was, wo man generell sich mal am Kopf krassen müsste.

00:13:19: Matthias Ja, es gibt ja den Spruch, es gibt keine Cloud, es gibt nur andere Leute Festplatten. Also das ist glaube ich das Problem. Ich habe ein paar Sachen in meiner kleinen privaten Cloud, aber das kann dann auch nicht jede Person verwalten oder so. Das ist dann schon praktisch, weil die Inhalte dann immer noch mir gehören.

00:13:38: Matthias Aber sobald ich das in die Cloud von irgendeinem Anbieter schiebe, und das ist jetzt völlig egal, ob das ein Spielepublisher ist oder ein anderes Softwareunternehmen, da habe ich letztlich ja fast keine Sicherheiten. Da habe ich halt eine Sicherheit für das Jahr, für das ich ein Abo abgeschlossen habe oder was auch immer.

00:13:55: Matthias Aber dass das in 40, 50 Jahren noch da ist, ist ja relativ utopisch, wenn man sich mal die kurzen Zyklen ansieht in der IT. Und ein Buch ist ja völlig problemlos. Ich kann ja ein Buch auch von vor 200 Jahren noch lesen. Das muss ich noch nicht mal groß was beachten. Also das zerfällt jetzt nicht in meinen Händen, nur weil es 200 Jahre altes Papier ist.

00:14:19: Matthias Das ist aber ein generelles Problem, was auch in der Museumslandschaft diskutiert wird. Natürlich jetzt hat niemand die große Lösung dafür bis jetzt.

00:14:31: silbendrechsler Jetzt beschäftigt ihr euch damit natürlich naturgemäß, sehr häufig würde ich mal vermuten, was ist denn so, vor welchen Problemen steht ihr immer wieder im Computerspielemuseum, was das angeht, was ihr bewahren wollt, Videospiele natürlich.

00:14:47: Matthias Ja, klar, bei den jüngeren Spielen, das Erste, was völlig banal klingt für Leute zu Hause, ist eine Internetverbindung zu haben. Man braucht halt, wenn man ein Onlinespiel in einem Museum präsentiert, eine wirklich stabile Internetverbindung, und zwar in einer gesamten Ausstellung. Das heißt, mal eben 500 Meter Kabel neu verlegen oder so. Weil nicht alles funktioniert mit WLAN so gut.

00:15:16: Matthias Besonders wenn es voll ist. Das ist schon mal die erste Schwierigkeit. Die zweite Schwierigkeit haben wir auch kurz schon angesprochen. Wir verstehen uns als familienfreundliches Unternehmen und als familienfreundliches Museum. Das heißt, die meisten Spiele bei uns oder praktisch alle sind frei ab 12.

00:15:41: Matthias Wenn wir ab 18 Titel hätten, wäre das ein bisschen schwierig, da muss man auch alle Leute wieder ein bisschen drangsalieren und eine ID oder so zeigen lassen. Aber was ist, wenn diese ab 18 Inhalte gar nicht Spielinhalte sind, sondern Chat-Inhalte?

00:15:55: Matthias Und den Chat kann ich halt nicht kontrollieren. Und ich meine jetzt nicht nur Chat in Textform, sondern auch, keine Ahnung, bei Minecraft kann ich alles Mögliche bauen. Und was ist, wenn da jemand verfassungsfeindliche Symbole reinbaut? Dann beschweren sich die BesucherInnen bei uns, dass wir verfassungsfeindliche Symbole im öffentlichen Raum zeigen. Das sind alles so kleine, oder das ist schon ein bisschen größeres Problem.

00:16:21: Matthias Und das ist einer der Gründe, warum wir eigentlich keine Online-Games in der Ausstellung haben, nicht in der Dauerausstellung.

00:16:28: silbendrechsler Ja krass, ja. Und das ist ja aber, da haben wir ja gerade schon drüber gesprochen, natürlich was, was sehr stark aktuell eigentlich die Videospielkultur dominiert, würde ich fast sagen.

00:16:38: Matthias Ja, auf jeden Fall. So was wie League of Legends oder so, das ist ja nicht nur ein Spiel, sondern ist ja auch Social Media, ist ein sozialer Raum für die meisten, wo man sich mit Freundinnen und Freunden trifft und so. Aber ich kann das nicht sehr gut zeigen in einem klassischen Museum.

00:16:58: silbendrechsler Nee, zumindest dann halt nicht spielbar. Ich meine, klar, man kann immer irgendwie footage, also Material sammeln, dass man halt zumindest Bildmaterial, Bewegtbildmaterial hat und sieht so sieht es aus, wenn das jemand spielt. Aber das ist natürlich dann nur ein sehr kleiner Ausschnitt.

00:17:13: Matthias Ja, also wir haben extra eine Videostation mit so der Historie von Online Games oder Online Chaträumen. Da haben wir so ein paar Videos. Das geht ja zurück bis Anfang der 80er oder Ende der 70er sogar. Da kann man leider nur Videos zeigen, weil bei den alten Dingen ist auch die Software gar nicht mehr da. Also der Client ist vielleicht noch da, aber der Server nicht mehr.

00:17:40: Matthias Und eben bei modernen Spielen kommt das hinzu, was ich gerade gesagt habe, das ist halt schwierig technisch und inhaltlich. Und das dritte ist, dass zu uns auch sehr viele Menschen kommen, die nicht unbedingt Nerd sind,

00:17:57: Matthias oder Gamer-Innen. Und dann haben wir eine zusätzliche Hürde, dass wir denen erstmal erklären müssen, das ist jetzt kein Chatbot, das ist jetzt ein echter Mensch, der dahinter ist. Du kannst nicht alles schreiben, was du in einem Text-Adventure eintippen würdest und lustige Dinge und so. Das geht nicht, weil dahinter ist wahrscheinlich ein echter Mensch, der da gerade tippt und das ist unsere IP-Adresse. Lass mal lieber.

00:18:22: silbendrechsler Ja, stimmt. Das ist ja strafrechtlich, könnte relevant werden. Ja, wäre nicht.

00:18:27: Matthias Ja, also nicht nur, dass die Inhalte von außen zu uns kommen, die eventuell verfassungsfeindlich sein könnten oder sonstige Leidigungs-Sachen wären, sondern auch andersrum. Wir haben sehr, sehr viele Schulklassen und auch sehr viele pubertierende Schulklassen. Also ich hätte mit 13 lustige Dinge da eingetippt und hätte die super lustig gefunden, bis dann die Strafanzeige kommt.

00:18:53: silbendrechsler Passiert es denn tatsächlich häufiger mal sowas oder so, dass ihr das mitbekämmt? Ja.

00:19:00: Matthias Naja, also wir haben Eliza, ist einer der ersten Chatbots aus den 60ern. Da tippen die Leute natürlich lustige Sachen ein und für uns ist das dann simpel. Dann drückt man auf Restart und dann ist es weg. Das ist... Ja.

00:19:14: silbendrechsler Das war ja am Anfang auch mal sehr beliebt, bei den digitalen Assistenten auf Smartphones sehr seltsame Fragen zu stellen. Da haben natürlich dann die Hersteller irgendwann mal drauf reagiert und zu manchen Fragen gibt es dann einfach nur noch eine Standardantwort. Das verstehe ich nicht.

00:19:30: Matthias Genau, oder auf so automatische Übersetzungstools, dass man da ganz böse Sachen übersetzen lässt und so. Ist alles, ich finde das nicht besonders schlimm erstmal an sich, aber wir haben halt tatsächlich das Problem als öffentlicher Raum, als Museum, dass wir das weder unserem Publikum zumuten können oder dürfen, als auch dann der Gegenseite, wer auch immer da gerade chattet oder spielt oder in welcher Funktion auch immer mit unserem Publikum in Verbindung steht.

00:19:58: Matthias Das ist dann alles immer schwierig.

00:20:02: silbendrechsler Jetzt versucht die Initiative Hersteller ein bisschen die Pflicht zu nehmen. Es liegt ja auf der Hand, dass es dann erstmal daran geht. Wie geht es euch denn? Was würdet ihr euch denn unter Umständen, was das angeht, von Videospielherstellern wünschen?

00:20:17: Matthias Also erstmal finde ich, es geht nur über einen Dialog. Man kann auch mit sehr großen Herstellern reden. Das dauert leider Jahre.

00:20:32: Matthias Möchte ich dann auch mal direkt so sagen, wenn man jetzt, oh, Initiative, zack, EU, jetzt ist alles Paletti. Mit größeren Institutionen reden dauert Jahre oder jetzt haltet euch fest da draußen an den Empfangsgeräten Jahrzehnte. Ja, das Computerspiel umsehen gibt seit 1997.

00:20:49: Matthias Die dauerhafte Ausstellung hier ist von 2011 und jetzt langsam sind wir in einer Position, wo die Leute, PolitikerInnen auch mal freiwillig zu uns kommen. Nicht nur vor dem Wahlkampf. Und das dann auch akzeptieren als echtes Museum. Also man muss da einen sehr langen Atem haben. Und das ist, glaube ich, auch bei dieser Initiative wichtig, wenn man gegen die Hersteller arbeitet.

00:21:19: Matthias Und die Überschrift Stop Destroying Video Games empfinde ich schon sehr als gegen die Hersteller. Dann hat man schon direkt verloren. Also man muss auch den Herstellern irgendwas anbieten.

00:21:27: silbendrechsler Hmm. Ja.

00:21:31: Matthias und in irgendeiner Formen Kompromiss finden. Und das geht halt nur über einen Dialog, über einen regelmäßigen Dialog, der oft sehr anstrengend ist und so. Aber ich sehe da keine andere Möglichkeit. Weil auch die Politik muss ja mehrere Dinge beachten. Die Wirtschaftlichkeit eines Unternehmens ist eine Seite. Die Interessen der Bewahrung von Kulturgütern ist eine Seite.

00:21:59: Matthias Und da wird es wahrscheinlich nicht die beste Lösung geben, wie das so ist bei Kompromissen. Ja. Ja, ja.

00:22:07: silbendrechsler Ja klar, ich meine der Titel dieser Initiative ist relativ plakativ. Wenn man da genauer nachliest, klingt es schon alles, finde ich, relativ vernünftig.

00:22:16: silbendrechsler Sie haben ja durchaus einen Punkt, da sind wir uns ja auch glaube ich einig. Es ist natürlich einfach problematischer, wenn man Kulturgut als solches sieht und das ist ja auch im Interesse der Videospielpublisher und Verlage. Das möchten sie ja auch ganz gern so verstanden wissen, aber dann muss man es natürlich auch ein bisschen so behandeln. Aber das ist schwierig, weil wir hier von so vielen verschiedenen Dingen reden. Also du hast es ja auch schon gesagt,

00:22:40: silbendrechsler Manche Spiele sind auch soziale Räume aufgrund ihrer reinen Online, dass ihre reinen Online stattfinden. Da verschwimmt manchmal die Grenze vielleicht auch zu einem sozialen Netzwerk. Dann ist die Frage, spielt hier dann vielleicht noch dieser relativ neue Digital Services Act eine Rolle oder kann der eine Rolle spielen? Das können wir wahrscheinlich alles nicht klären heute hier, aber das wird glaube ich auch noch spannend werden, was da passiert.

00:22:40: Matthias Hm. Hm. Ja.

00:23:09: Matthias Wir haben ja jetzt einen aktuellen Fall, also wir nehmen das auf Ende August 2024 und der Chef von Telegram wurde verhaftet in Frankreich und das ist ein Social Media Dienst. Und wenn man Spiele so interpretiert, dass sie auch ein Social Media Dienst sind, zumindest die großen Online Games, dann

00:23:29: Matthias könnten einige langsam ein bisschen Angst bekommen vielleicht von den Chefs, dass die auch mal verhaftet werden würden für, also wir kennen das, es gibt Neonazi-Gruppen auf verschiedenen Plattformen und innerhalb der Online-Games-Communities. Und das sind oft Inhalte, die in sehr vielen europäischen Ländern verfassungsfeindlich sind. Ja.

00:23:53: silbendrechsler Ja, also das dürfte ja auch sowas wie Steam dann natürlich irgendwie betreffen, was ja eigentlich erstmal eine Plattform ist, wo man Spiele kauft.

00:24:03: silbendrechsler Aber natürlich haben die sich mittlerweile auch durch ihre Chat-Möglichkeiten und die Möglichkeit sich eben da so Profilen anzulegen und so was zu so ein bisschen was wie einem Gaming-Community-Ding entwickelt. Und da wäre ja auch die Frage. Ich weiß es ehrlich gesagt nicht. Das ist jetzt echt ein spontaner Gedanke, ob das halt eben auch irgendwann mal unter so ein DSA-Thema fallen würde. Wahrscheinlich haben sie es nicht direkt im Blick, aber das fließt ja alles immer mehr ineinander.

00:24:08: Matthias Ja. Klar.

00:24:32: Matthias Es gibt auf jeden Fall genug Funktionen im Steam Client, die, würde ich sagen, Social Media oder Messenger-artig sind.

00:24:48: silbendrechsler Tatsächlich würde ich an der Stelle jetzt mal noch eine persönliche Frage einflächten, also im Prinzip an uns beide. Mit welchem Spiel, also wie geht es uns persönlich damit sozusagen, bei welchem Spiel, das du vielleicht mal gespielt hast und möglicherweise nicht mehr spielen kannst,

00:25:05: silbendrechsler Gibt's da was, wo du sagst, das hab ich früher wahnsinnig lange gespielt? Gibt's leider nicht mehr. Oder, das spiel ich aktuell, wenn die das einstellen, muss ich leider, keine Ahnung, weinen.

00:25:14: Matthias Bisher ist das noch nicht vorgekommen, weil ich bin so alt, dass die meisten Spiele in meiner Lebenszeit offline waren oder sind. Und ich mag das auch ganz gerne, wenn ich nach Hause komme und einen ganzen Tag gearbeitet habe und viele Leute im Museum getroffen habe.

00:25:31: Matthias dass ich ja die Tür zumache und dann auch erstmal offline bin und nicht sofort auf Instagram oder so weiter gucke. Und deswegen mag ich auch Spiele, die offline sind und dann sitze ich da vor, wie als wenn ich ein Buch lesen würde. Aber ich habe tatsächlich zwei, das würde sehr weh tun. Also einmal ganz klassisch Minecraft. Ich war da jetzt schon länger nicht mehr drin, aber wenn das einfach weg wäre, auch die Online-Funktion, das wäre schon ein bisschen tragisch.

00:25:57: Matthias Das zweite ist sehr nerdig, das ist Elite Dangerous. Das ist ein Weltraum-Sim. Vielleicht kennen einige das Original, Elite 1984, glaube ich. Das ist auch ein Online-Game, wo man andere Pilotinnen trifft im Weltraum. Das kann man quasi ein bisschen offline spielen, aber die gesamte Wirtschaft innerhalb dieses Games, also die Spielewirtschaft, die virtuelle,

00:26:24: Matthias Die wird halt berechnet aus allen Handlungen aller Player. Und die ist dann natürlich online. Und wenn das offline wegfallen würde, dann hätte man ein sehr statisches Spiel, was immer noch irgendwie so aussieht, wie das echte Spiel, aber nicht mehr lebt. Das würde mir schon sehr weh tun, ja. Und bei dir? Ja.

00:26:43: silbendrechsler Ja, also wer hier häufiger mal zuhört, der weiß ja, dass ich im Prinzip wirklich seit 2004 World of Warcraft spiele, auch wenn ich das inzwischen weitaus nicht mehr so intensiv tue, wie vielleicht noch vor zehn Jahren oder so, aber ich spiel's immer noch einigermaßen regelmäßig und selbst wenn ich das mal drei Monate nicht spiele, was auch schon vorgekommen ist so in den letzten Jahren, wenn's mal irgendwie

00:27:05: silbendrechsler Es ist kein neues Add-on da. Das weiß ich auch nicht. Das kommt schon mal vor, dass ich wirklich zwei oder sogar drei Monate gar nicht gespielt habe. Aber trotzdem, wenn man selbst in dieser Phase mir sagen würde, das wird eingestellt, das wäre ein Desaster. Allein, was ich an Spielstunden natürlich in Charaktere gesteckt habe und was da an Geschichten dranhängt, das ist so...

00:27:25: Matthias Ja.

00:27:29: silbendrechsler Ich zahle ja auch absurderweise, weil selbst wenn ich zwei, drei Monate nicht spiele, zahle ich ja trotzdem jeden Monat das Geld dafür. Also was, wo man eigentlich sagen müsste, so tut das nicht weh, ist doch Quatsch. Aber ich mach's halt. Ja, weil, also ich wäre auch vielleicht ein ganz schlimmes Gewohnheitszieher, aber das wäre schon ziemlich desaströs, muss ich sagen.

00:27:48: Matthias Ja, genau, weil es halt ein Hobby ist, wenn man Musik spielt oder so und dann nimmt einen jemand das Musikinstrument weg. Ja.

00:27:57: silbendrechsler Ja, weil es ist halt was Kreatives. Du schaffst ja was mit den Mitteln, die dir jemand anderes natürlich an die Hand gibt. Aber nichtsdestotrotz ist es was, was ich irgendwie mache, mit dem ich mir die Zeit betreibe, wo ich irgendwie was gestalte sozusagen und weiterentwickle. Und allein diese, was du an Entwicklungsarbeit quasi da reingesteckt hast, die ist ja dann futsch. Das ist halt das, was dann auch wirklich sehr bitter ist.

00:28:21: Matthias Ja. Ja.

00:28:21: silbendrechsler Ich meine, jetzt ist World of Warcraft, glaube ich, wird das so schnell nicht passieren, weil jetzt gerade erst tatsächlich eben Atom rausgekommen ist und es da doch als einer der wenigen ja auch noch offenbar ein ganz okay laufendes Abo-Modell gibt. Sonst würden sie auch nicht das Geld in so eine Erweiterung stecken, glaube ich. Aber ja, wer weiß, wie das in fünf Jahren aussieht. Ich meine, gerade dieser Hersteller ist in den letzten 20 Jahren auch durch eine sehr wechselvolle Geschichte gegangen, was Besitzverhältnisse angeht und so.

00:28:51: Matthias Und der neue Besitzer hat auch keine Probleme damit Sachen zu schließen und Leute zu entlassen.

00:28:57: silbendrechsler Ja, also das können wir also alles nicht absehen. Im Prinzip, wir wussten ja, das wird hier vielleicht eher eine knackigere Folge, bin ich auch schon fast mit meinen Fragen durch.

00:29:13: silbendrechsler Und würde an dieser Stelle aber noch fragen wollen, abseits vielleicht unserer Thematik hier, gibt es Empfehlungen, die du, gibt es etwas, was du empfehlen möchtest? Stand jetzt, das kann ein Spiel sein, wo du sagst so, also das, wenn ihr das noch nicht kennt, was ist wahnsinnig schön? Ja, jederzeit.

00:29:30: Matthias Ich würde eine Empfehlung an Spielehersteller aussprechen. Guckt euch an, wie id Software das gemacht hat und überlegt euch sehr genau, warum Doom so legendär ist. Doom ist deswegen legendär, weil es ein legendäres Spiel war, aber vor allem, weil id Software das nachher open sourced hat.

00:29:50: Matthias Und jetzt haben wir Doom auf dem Rasenmeer, auf dem Schwangerschaftstest, auf dem Kühlschrank, auf einer, ich weiß nicht, Tasse. Sobald die ein Display hat, kann man darauf Zoom spielen. Und selbst wenn ihr aus rein kommerziellen Gründen in der Spielebranche seid, überlegt euch, was das für eure Marke bedeutet, wenn ihr, wenn die nicht mehr ganz so viel Geld abwirft. Wenn ihr das Open Source und andere Leute mit dem Namen weitere Dinge herstellen,

00:30:19: Matthias und den Namen am Leben lassen. Ihr werdet für immer bei Spielerinnen und Spielern beliebt sein und auch, wenn ihr eine neue IP oder so rausbringt, könnt ihr immer sagen, von den Doom-Machern. Also Doom ist open source und das ist einer der Hauptgründe dafür, dass Doom immer noch existiert.

00:30:42: silbendrechsler Das ist eine wirklich hervorragende Empfehlung. Sehr schönes Beispiel am Ende. Ich habe tatsächlich auch eine Spielempfehlung mitgebracht, weil wir hatten ja gerade Gamescom.

00:30:52: Matthias mhm mhm

00:30:52: silbendrechsler Und ich habe mir eine Menge Sachen angeguckt, viele Blockbuster Games ehrlich gesagt auch. Und ich habe mir auch viel angeguckt, weil ich in der Jury für den Gamescom Award bin und natürlich da ein paar Sachen auf dieser nominierten Liste auf dem Zettel hatte. Aber ich bin auch über ein Spiel gestolpert auf die Empfehlung hin, das trägt den schönen Namen Odada.

00:31:14: silbendrechsler Und es ist ein kleines Indie-Game, ein Musikspiel aus Deutschland. Da navigiert man, es sieht alles so ein bisschen Spielzeug ab und man navigiert auch tatsächlich so einen kleinen Holzspielzeugzug durch Landschaften, trifft dann auf sehr seltsame Gebäude oder Maschinen und sammelt dabei Melodien. Und mit diesen Melodien schafft man am Ende einen kleinen Song.

00:31:31: Matthias Oh! Oh!

00:31:35: silbendrechsler Das ist tatsächlich nicht sehr schwierig und es klingt einigermaßen professionell, was ich da zusammengeklemmt habe, sozusagen, weil das so Modulbausteinartig funktioniert. Und diesen Song kann man am Ende auch unterladen. Der steht auch unter einer Creative Commons Lizenz. Das finde ich eine wahnsinnig schöne Idee. Sie nennen das einen Rogue-like Music Builder. Ja, und man kann, wie gesagt, seinen eigenen Song da kreieren. Das würde ich gerne empfehlen, weil das wirklich schön ist und passt, finde ich, auch irgendwie so ein bisschen ins Thema.

00:32:05: Matthias Ja, und dann hat ... Genau. Das klingt super.

00:32:05: silbendrechsler dass man sozusagen was mitnehmen kann aus dem Spiel. Ja, wir werden das natürlich alles verlinken. Ich versuche auch, auch wenn ich würde eigentlich diese Folge gerne noch im August veröffentlichen,

00:32:17: silbendrechsler Wenn ihr das da draußen jetzt hört, dann wisst ihr, ob es geklappt hat oder nicht. Aber ich bin ein bisschen knäpplich drangewesen. Ich versuche auf jeden Fall noch ein paar Antworten einzusammeln von Menschen über, die wir hier gesprochen haben. Naturgemäß kann man die Runde hier ja natürlich nicht irrewitzig groß machen. Aber ich versuche da die eine oder andere Antwort vielleicht noch zu bekommen und sie dann im Schlusskommentar nachzureichen oder vielleicht auch an anderer Stelle einen Blogbeitrag oder so. Vielleicht geben wir das.

00:32:42: Matthias Sehr schön. Vielen Dank für die Einladung.

00:32:44: silbendrechsler Ansonsten bleibt mir an dieser Stelle nur zu sagen, vielen Dank Matthias, dass du dir Zeit genommen hast, mal wieder, für diesen kleinen Podcast. Und ansonsten empfehlen wir natürlich beide gemeinsam, wenn ihr in Berlin seid, schreibt auf eure Sightseeing-Liste auf jeden Fall das Computerspiele-Museum, denn Computer ist das heißt, nee, habe ich das falsch gesagt? Heißt das Videospiele-Museum oder Computertemperatur? Ich war gerade unsicher. Ja.

00:33:05: Matthias Es heißt tatsächlich Computerspielemuseum, weil im Deutschen ist das eher geläufiger, aber im Englischen heißt es eher Videogames. Ja, muss man halt mitleben. Ja, das ist korrekt.

00:33:15: silbendrechsler Ich habe gerade überlegt, weil ich neige dazu immer Computerspielmuseum zu sagen, aber es heißt Computerspielmuseum. So, hätten wir das auch geklärt. Es gibt auf jeden Fall, du hast es schon erwähnt, immer eine sehenswerte Dauerausstellung und glaube ich im Moment auch zwei Sonnenausstellungen, oder?

00:33:33: Matthias Ja, also wir haben eine Sonderausstellung, die fast schon eine Dauerausstellung ist. Die heißt Start Your Engines und da geht es um Racing Games von 1982 bis 2005 oder so. Und unsere Sonderausstellung, die wirklich eine Sonderausstellung ist, heißt Sehnsucht. Da geht es um Sehnsüchte. Und für jede Sehnsucht gibt es ein Spiel.

00:33:57: silbendrechsler Das klingt, finde ich, auch sehr schön. Gut, dann sage ich an dieser Stelle noch mal danke und auf Wiedersehen und alle anderen hören mich gleich noch mal im Schlusskommentar und wir bleiben natürlich auch noch ganz kurz hier drin für ganz kurzes, ganz kurzen Schnack. So, ich drücke jetzt mal auf Stop.

00:34:12: Matthias Okay.

Neuer Kommentar

Dein Name oder Pseudonym (wird öffentlich angezeigt)
Mindestens 10 Zeichen
Durch das Abschicken des Formulars stimmst du zu, dass der Wert unter "Name oder Pseudonym" gespeichert wird und öffentlich angezeigt werden kann. Wir speichern keine IP-Adressen oder andere personenbezogene Daten. Die Nutzung deines echten Namens ist freiwillig.