Ep. 54: Kunst
Shownotes
7000 bunte Hasen in Nürnberg oder verpackte Gebäude: Manche Kunst fällt auf, andere hat es schwerer. Fest steht: Kunst macht fast immer etwas mit uns, egal ob sie verstanden wird, irritiert oder einfach nur als schön empfunden wird. Ein Gespräch über Kunst & Popkultur. Diesmal mit Olga Batt, freischaffende Künstlerin.
Show-Notes:
Gast: Olga Batt im Netz
Vorbeischauen auf Valentinas Blog
Folgt Valentina auf Mastodon oder Bluesky
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Der Popkulturfunk im Web: https://popkulturfunk.podigee.io/
Die wichtigsten Links zu Folge 54:
Kunst im öffentlichen Raum:
Installation „Das große Hasenstück“ auf dem Hauptmarkt in Nürnberg mit 7000 Dürer-Hasen
Stadtverwaldung statt Stadtverwaltung: Joseph Beuys' 7000 Eichen
In den Sommerwochen verwandelt sich der Bürgerpark der Stadt Mörfelden-Walldorf jedes Jahr eine Open-Air-Ausstellung - den Skulpturenpark
Streetart-Künstlerin Hera
Der Streetart-Künstler Monsieur Chat
Ist das Kunst, oder …
„Ist das Kunst oder kann das weg?“ stammt (wahrscheinlich) aus dem Programm von Mike Krüger
Zufall, Unsinn und Provokation: Dadaismus erklärt
Dokutipp: Einblick in die abstrakte Kunst des Gerhard Richter
Hoppla, Kunst kaputt:
Skulptur von Michael Beutler (Titel: «nicht innen sondern außen - nicht drinnen sondern draußen») für den Frankfurter Kunstverein wurden kurzerhand als Sperrmüll entsorgt
Buch von Cora Wucherer: Das war Kunst, jetzt ist es weg
Kunst, Kitsch & Popkultur:
Macht bis heute mächtig Welle als Popkultur: Die große Welle von Kanagawa
Beliebtes Popkulturmotiv ist auch das Mädchen mit dem Perlenohrring
Praktisch über Nacht zum Star-Gemälde geworden, dank Taylor Swift: Ophelia
Kunstfälschungen:
Interview mit dem Maler und ehemaligen Kunstfälscher Wolfgang Beltracchi
Meister der Fälschung: Die berühmtesten Kunstfälscher-Skandale
Kunst & Geld:
Kunst bemessen nach Relevanz: der jährlich aktualisierte deutsche Kunstkompass Ein Blick auf den Kunstkompass im Jahr 2024
Rendite only zählt: Der Mei Moses Fine Art Index
Klimt, Oida! Rekordwert für Porträt der Elisabeth Lederer erwartet
Das Bild, das bei Sotheby’s versteigert wird, stammt aus Klimts letzter Schaffensphase. Hintergrund
Künstlerinnen:
Künstlerinnen: "Männer prägen unseren Blick bis heute"
Aus dem SCHIRN-Magazin: Warum Frauen in der Kunstwelt oft weniger erfolgreich sind, als Männer
Dada-Pionierin Suzanne Duchamp in der Schirn-Kunsthalle
Buch Women in Art
Urban Art, Pop Art und mehr von Katja Holtz
Kunst & Spiele:
Game: Please touch the artwork
Studio Waterzooi: 1-Mann-Studio mit Hang zu Kunst-Spielen
Transkript anzeigen
00:00:16: Willkommen beim Popkulturfunk.
00:00:23: Ernste Gespräche über lustige Themen.
00:00:26: Und
00:00:26: andersherum.
00:00:33: Hallo, liebe Menschen.
00:00:33: Willkommen zu einer neuen Folge des Popkulturfungs.
00:00:37: Diesmal geht es um Kunst.
00:00:39: Möglicherweise habt ihr euch schon mal eine dieser immersiven Multimedia-Shows mit Van Gogh Sonnenblumen oder Gustav Klimtz-Kuss angeschaut, die gerade so ein Ding sind.
00:00:48: Kunst wird mit neuen technologischen Mitteln und möglichst spektakulär inszeniert.
00:00:53: um Menschen anzulocken, die vielleicht nicht unbedingt in ein Museum gehen würden, aber bereits sind dafür ganz schön teure Tickets zu kaufen.
00:01:00: Aber auch traditionelle Museen nutzen inzwischen so was wie Augmented Reality, um Kunst an den Wänden lebendig zu machen.
00:01:07: Und wenn dann noch Taylor Swift kommt und sich von Kunst inspirieren lässt, ist sie endgültig in der Popkultur angekommen.
00:01:13: Also die Kunst, nicht Taylor.
00:01:14: Die sowieso.
00:01:16: Aber wo ist der Unterschied zwischen Kunst und Kitsch?
00:01:19: Und ab wann wird traditionelle Kunst eigentlich Pop?
00:01:22: Mit diesen Fragen seid ihr natürlich bei Popkultur Funken auch richtig.
00:01:26: Mit dabei ist die freischaffende Künstlerin Olga Batt aus Mörfeldenwaldorf direkt vor den Tor in Frankfurt.
00:01:32: Sie war lange Jahre Meisterpartizier in der gehobenen Gastronomie, bevor sie sich von Kuchen ab und zur Kunst hingewendet hat.
00:01:39: Ich musste diese kleine Alliteration einfach einbauen.
00:01:44: Olga macht zeitgenössische Kunst, malt vor allen Dingen gerne Frauenporträts und das mit knalligen Farben, die so richtig schön auf der Leinwand explodieren.
00:01:53: Sie hat zuletzt aber auch Kunst kuratiert, zum Beispiel den Skulpturenpark in Mörfelden-Waldorf.
00:01:58: Das ist eine jährliche Open-Air-Ausstellung.
00:02:01: Die zieht jedes Jahr spannende Künstlerinnen an, umsonst und draußen.
00:02:05: Aber das erzieht sie gleich alles noch mal viel besser selbst.
00:02:08: Bitte sehr.
00:02:12: So, Aufnahme läuft.
00:02:14: Auch hint.
00:02:15: Olga, herzlich willkommen in unserem kleinen, sehr improvisierten Studio hier.
00:02:20: Ähm... Woher wischen wir dich künstlerisch gerade?
00:02:23: Wo haben wir dich weggeholt?
00:02:24: von welchem Projekt oder von welchem Ding, an dem du dich vielleicht gerade festgebissen hast?
00:02:29: Ja, aktuell tatsächlich an mehreren Sachen.
00:02:33: Ich liebe ja auch die Vielfalt an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten.
00:02:39: Zum einen an meiner neuen Serie.
00:02:41: Das sind Acrylglasplatten, die ich bemahle mit wieder typisch meinen Ja, abstrakten Frauenporträts, nur diesmal ist die Besonderheit, dass die Werke aus mehreren Platten bestehen und auch unterschiedlich dick sind.
00:02:57: Und ja, das kann man sich so vorstellen, wie mehrere Schiebe, Gläser, die voreinander stehen mit noch einem Abstand.
00:03:04: Also es bringt unglaublich viel Tiefe und Dimensionen in dem ganzen, ja, mit rein.
00:03:11: Also dann wie so ein Dreidig.
00:03:13: Gemälde sozusagen, kann ich das vorstellen?
00:03:15: Ja,
00:03:16: genau.
00:03:17: Das könnte man so sagen.
00:03:19: Und das Ganze auch in einem sehr speziell angefertigten Rahmen, um das Ganze auch wirklich so darzustellen.
00:03:24: Also man muss es eigentlich leisten.
00:03:26: Es ist sehr schwer, das auch über Fotos oder Videos zu zeigen.
00:03:32: Ich finde, man sieht es auf dem anderen Video, was ich bei dir schon gesehen habe, tatsächlich ganz gut.
00:03:36: Wir werden es natürlich verlinken.
00:03:37: Es klingt auf jeden Fall spannend und vor allen Dingen kompliziert herr, als einfach... einfacher in Anführungszeichen eine Leinwand hinzustellen.
00:03:44: Ja, auf jeden Fall.
00:03:45: Also die Herausforderung ist vor allen Dingen, dass die Scheiben quasi von der Hinterseite bemalt sind.
00:03:51: Also das Bild vorne auf der Scheibe ist glatt.
00:03:55: Also die Scheibe ist glatt, ist es von hinten bemalt.
00:03:58: Du
00:03:58: malst quasi rückwärts.
00:03:59: Genau.
00:04:00: Und bei den Scheiben lässt sich das ja nicht so, also man schichtet nicht auf wie bei einer Leinwand, sondern ich nehme mir mal gerne das Beispiel von einem Auge.
00:04:09: Also ich fange an mit einem Reflektionspunkt, dann kommt die Popille, dann die Iris und dann der Augapfel.
00:04:18: Krass.
00:04:19: Das stellt mir echt kompliziert vor.
00:04:22: Also es ist tatsächlich ein bisschen rückwärts.
00:04:24: Das ist eigentlich natürlicherweise tunwürde.
00:04:26: Genau.
00:04:26: Also ich arbeite viel mit einem Spiegel, damit ich das von vorne sehe und wende dann immer wieder die Scheibe und ja.
00:04:34: Hammer.
00:04:34: Ja, das habe ich jetzt nicht gedacht.
00:04:35: Wie gesagt, ich habe ja schon ein bisschen Bilder von dir gesehen.
00:04:37: oder Video, was du da machst, aber deshalb, so kommt jetzt jeder mir tatsächlich nicht vorzustellen.
00:04:43: Okay, dann lass uns mein unser mega langes Skript reingehen.
00:04:48: Mal gucken, wie wir durchkommen.
00:04:50: Ich dachte, ich hab überlegt, wie gehen wir dann, bevor wir so in so verschiedene Themen gehen, die ich mir so überlegt hab, können wir irgendwie über was Aktuelles sprechen?
00:04:58: Und bin tatsächlich über eine ganz schöne Anekdote oder Geschichte gestolpert aktuell.
00:05:03: Es gibt zurzeit im Museum Wiesbaden einen Jugendstil gemälde von einem Künstler namens Friedrich Wilhelm Theodor Heiser.
00:05:10: Von dem hab ich vorher noch nie gehört, ich weiß nicht, wie es dir geht.
00:05:13: Ja, ich auch nicht, tatsächlich.
00:05:15: Aber...
00:05:16: Also gemalt ist es so etwa um den Jahr, es heißt Ophelia.
00:05:21: Jetzt könnte man vielleicht schon was ahnen.
00:05:23: Auf jeden Fall kennt es seit Kurzem sehr viel mehr Menschen.
00:05:26: Dank Taylor Swift, weil die hat es nämlich in ihrem Video aufgenommen.
00:05:30: Also das Bild muss man sich vorstellen, das ist eine... hingestreckte Frau im Wassertreibend in so einen weißen, wallenden Kleid.
00:05:36: Und sie hat genau dieses Bild aufgenommen im Video, erhebt sich aber dann aus dem Wasser.
00:05:40: Ophelia heißt die Figur, die da dargestellt ist, kommt aus Hamlet.
00:05:44: Hab ich mir übrigens alles angelesen, wie gesagt.
00:05:47: Keine Ahnung davon.
00:05:48: Aus Hamlet, die sich aus unglücklicher Liebe am Ende halt ins Wasser stürzt.
00:05:53: Und das holt sich Taylor Swift als Ophelia im Prinzip wieder zurück.
00:05:58: was ich total schön finde, weil das Kunst halt noch mal so ein ganz neues Leben einhaugt.
00:06:03: Ich weiß nicht, wie es dir damit geht.
00:06:04: Ich fand es total cool als Geschichte.
00:06:05: Ja, absolut.
00:06:06: Also, man muss auch dazu sagen, dass Taylor Swift der gemalten Ophelia auch wirklich ähnlich sieht.
00:06:13: Und da hat es ja eine gute Vorlage genommen.
00:06:16: Aber ja, alles, was ja anfetzt, geht viral.
00:06:18: Und das hat ja jetzt noch mal eine ganz neue Welle bei den Ganzen, vor allen Dingen Jüngeren gebracht, also mit dem ... Werk und auch mit dem Museum.
00:06:28: und auch das Interesse an Alter, ich sage es mal vorsichtig, eingestaubter Kunst, dass sie wieder neu aufleben kann, durch eben Popkultur, durch moderne aktuelle Künstlerinnen oder Künstler.
00:06:41: Ja, das ist natürlich
00:06:41: das perfekte Beispiel jetzt für unser Thema hier, haben wir gerufen.
00:06:46: Das
00:06:46: Kunst im öffentlichen Raum, da gibt es natürlich viele spektakuläre Beispiele, über die man reden könnte.
00:06:52: Mir ist im Nachhinein aufgefallen, dass die Beispiele, die ich so aus dem Baug raus aufgeschrieben habe, alle uralt sind.
00:06:58: Deswegen habe ich gedacht, Christus verhüllter Reichtag hat man vielleicht schon mal irgendwo gesehen.
00:07:03: Das ist aber auch schon ewig her.
00:07:05: Nikki, das ist ein Fall.
00:07:07: Diese Nanas, diese großen, baugegen Figuren, die gibt es weltweit, da hat man vielleicht aber auch schon mal welche gesehen.
00:07:15: Aber ich dachte, Otmar Hörl, den kann man als Jesus als Beispiel nehmen für spektakuläre Kunst im öffentlichen Raum, weil der halt noch aktiv ist und den haben wir gerade hier bei uns in der Nachbarschaft gehabt.
00:07:26: Deswegen hab ich gedacht, vielleicht nehmen wir den mal als erstes Beispiel.
00:07:30: Du kannst natürlich noch ein bisschen mehr erzählen, weil du ihn ja auch getroffen hast.
00:07:33: Ähm, was muss man über Ort mal höher wissen?
00:07:36: Vielleicht will ich ihn ja nicht
00:07:37: kennen.
00:07:37: Er hat ja die siebentausend Dürer Hasen, glaub ich, haben ihn besonders bekannt gemacht, aber nach diesem Prinzip hat er ja immer wieder Sachen neu erschaffen und sie an großen Marktplätzen verteilt.
00:07:51: und Ja, im Skulpturpark jetzt war er bei uns aktuell in Möfel in Waldorf gewesen.
00:07:56: Allerdings nur mit einer Skulptur und nicht tausenden.
00:08:00: Und ja, es ist schon beeindruckend, also das so ein bisschen zu verfolgen, mit ihm zu sprechen.
00:08:05: Was da sein Hintergedanke ist, es ist halt schon diese Reproduktion seiner eigenen Werke.
00:08:12: Also er sagt ja auch selbst, dass das jetzt vom Material gar nicht die Kunst oder das Hochwertige jetzt dran ist, sondern wirklich die Idee dahinter und... diese Massenausbreitung.
00:08:23: Ja,
00:08:23: also dazu muss man vielleicht sagen, dass gerade bei Skulpturen, da kommt es immer ein bisschen darauf an, woraus die gemacht sind aus welchem Material.
00:08:29: Und natürlich, das muss man überhaupt mal vielleicht auch wissen, so habe ich ihn jedenfalls auch kennengelernt.
00:08:34: Der hat halt immer sehr viel mit so irrewitzig großen Sachen gearbeitet, wo er zum Beispiel eben, du hast es gerade angesprochen, sieben tausend Hasen, und zwar nach dem berühmten Dürerbild in Nürnberg versammelt hat.
00:08:47: Das hat er auch schon gemacht, glaube ich, mit Gartenzwergen und mit allen möglichen Dingen.
00:08:52: Also, dass das immer sehr bunt, immer so vervielfältigend ist.
00:08:56: Natürlich ist klar, die sind nicht alle aus Blattgold oder teurem Bronze oder sowas, sondern das sind dann schon vergleichsweise günstige Materialien.
00:09:04: Aber da ist natürlich irgendwie so diese Auffälligkeit, dass man das so vervielfältigt.
00:09:09: Das ist ja das, was uns erstens ins Auge sticht.
00:09:11: Ja, genau.
00:09:12: Und er verkauft auch die einzelnen Skulpturen.
00:09:17: In lustiger Weise, als kleiner Anekdote am Rande, ich hab tatsächlich zu eines der ersten Interviews, die ich geführt hab, als ich damals Volontärin war.
00:09:24: Und dann hab ich mit ihm Interview geführt in seinem Studio in Frankfurt.
00:09:27: Und er hat hundert Jahre lang geredet, wirklich hundert Jahre.
00:09:31: Und ich hab halt keine Ahnung gehabt, ich hab ihn auch nicht unterbrochen, aber das mach ich auch bis heute tatsächlich nicht so gern, weil ich mir denke, wenn die Leute irgendwie interessant erzählen oder so, und ich hab eine Frage gestellt, dann lass ich die natürlich ausreden, weil er hat wirklich zehn Minuten am Stück geantwortet.
00:09:44: Und hinterher haben dann alle Katte die Krise bekommen, weil das musst du ja schneiden.
00:09:48: Und bist du fünf Fragen, wo jemand jeweils zehn Minuten antwortet, gefühlt.
00:09:53: Ich übertreibe es jetzt mal, ich weiß es nicht mehr so genau.
00:09:55: Bist du das natürlich sortiert hast und geschnitten hast, wirst du wahnsinnig.
00:09:59: Aber
00:10:00: ich weiß nicht, was er heute noch macht, wenn man ihn nach seiner Kunst
00:10:02: war.
00:10:02: Gar nicht.
00:10:03: Also ich hatte mit ihm beim Skulpturmpark.
00:10:05: natürlich, haben wir uns öfters unterhalten und da war er eher sehr, sehr still und zurückhaltend.
00:10:12: Ja, fast schon unauffällig gewesen.
00:10:14: Ja,
00:10:14: lustig.
00:10:15: Ja.
00:10:16: Wir kommen zu diesem Skulpturenpark gleich noch mal, aber ich wollte noch mal ein bisschen weiter durchgehen.
00:10:20: Ähm, was... Obwohl, nee, warum eigentlich nicht?
00:10:24: Lass uns doch mal über den Skulpturenpark reden, weil du bist ja selbst, du bist freischaffende Künstlerin, aber du hast ja dieses Jahr tatsächlich Kunst und Kultur auch noch mal kuratiert.
00:10:34: Das hast du, glaube ich, vorher noch nicht gemacht, oder?
00:10:36: Genau,
00:10:37: genau, hatte ich nicht.
00:10:38: Also, seit... Seit August letzten Jahres habe ich angefangen, in der kommunalen Galerie aber auch für den Skulpturpark zu arbeiten und habe das ganze Projekt mit unterstützt und aufgebaut und die Künstlerinnen und Künstler da supportet und die ganzen Berichte und alles, was an der Arbeit noch im Hintergrund so steckt.
00:11:03: Ich stelle es mir krass vor, wenn man das noch nicht gemacht hat, so was zu kuratieren.
00:11:08: Was alles so dran hängt, war das, was du sagst, je, das will ich in den nächsten zehn Jahren machen.
00:11:12: oder sagst du, das ist eine coole Erfahrung, aber ich weiß nicht, ob es was für mich ist, weil ich glaube, das muss man schon irgendwie wollen, oder?
00:11:20: Ja, beides ein bisschen.
00:11:22: Es war eine tolle Erfahrung und ich habe es sehr gerne gemacht und würde es auch weitermachen, aber es ist wirklich umfangreich und es ist ein Job für sich alleine, da hat man auch nicht mehr so viel Zeit, anderes zu machen.
00:11:34: Das nimmt einen wirklich viele ein.
00:11:36: Das ist sehr, sehr viel Information, sehr viel Input, auch weil so viele Künstlerinnen und Künstler sind.
00:11:41: Also es waren jetzt zum Beispiel Dreizehn, die ausgestellt haben, aber es haben sich knapp fünfzig beworben.
00:11:47: Also auch die werden ja alle akribisch die Bewerbungen durchgeguckt, die Inhalte, die die ganzen Texte.
00:11:54: Also das ist wahnsinnig viel, was da zusammenkommt.
00:11:57: Das ist vielleicht auch nochmal ganz spannend, weil wir haben jetzt über kurz gesprochen, über so spektakuläre Geschichten, wie halt eben siebentausend Hasen.
00:12:04: oder es gibt ja auch dieses berühmte auch schon ewigär Projekt von Joseph Boyce, wo er siebentausend Eichen gepflanzt hat.
00:12:10: Das nannte sich, er hatte einen lustigen Titel, es hieß nämlich irgendwie Stadtverwaltung, Stadt-Stadtverwaltung.
00:12:15: Genau, ja.
00:12:16: Das
00:12:16: ist irgendwie witzig.
00:12:17: Aber also der Skulpturenpark, den es hier gibt, in Befällen Waldorf, das ist ja vor den Toren Frankfurt, das ist ja schon eine relativ große Sache, obwohl man es vielleicht Das wird etwas klein städtisch im Vergleich zu so großen Sachen, aber es ist Wahnsinn, wie viel Arbeit da drin steckt.
00:12:37: Vielleicht muss man da auch noch mal dazu sagen, was für eine Wertigkeit dieser Skulpturenpark hier hat.
00:12:42: Das ist tatsächlich nichts so Kleines eigentlich.
00:12:46: Ja, absolut.
00:12:47: Also auch für diese sieben Wochen Ausstellungszeit jedes Jahr kommt ja auch ein Versicherungsschutz und alles mit dazu.
00:12:56: Die Anfahrt allein der Künstler und Künstlerinnen, also wir hatten ja welche aus Berlin gehabt, das sind wirklich weite Wege, die sie zurücklegen und dieser komplette Aufwand von allen Seiten, der dahinter steckt, ist einfach unglaublich groß und deswegen auch so hoch angesehen.
00:13:11: Also der Skulpturpark
00:13:13: ist da
00:13:13: für unsere kleine Stadt eigentlich sehr, sehr bekannt bundesweit.
00:13:21: Ich meine, es ist ja auch nicht selbstverständlich, dass man als Künstler, Künstlerin überhaupt eine Fläche bekommt für seine Kunst.
00:13:28: Oder wie schätzt du das ein nach den Gesprächen, die du so auch mit Künstlern geführt hast?
00:13:32: Ist es ja für die vielleicht auch nicht immer so leicht, Ausstellungsraum zu bekommen für das, was sie
00:13:37: machen?
00:13:37: Ja, absolut.
00:13:38: Also gerade bei Skulpturenkünstlern.
00:13:41: Wenn man jetzt im Bereich von Malerei ist oder Fotografie, hat man da deutlich größere Chancen, weil viele ... öffentliche Plätze jetzt auch eine Möglichkeit bieten, einfach die Werke aufzuhängen.
00:13:53: Also es ist ja auch Innenräumen, das ist ja auch wieder ein ganz anderer Versicherungsschutz.
00:13:58: Aber bei Skulpturen ist es halt ja im öffentlichen Raum wird es schon schwieriger da einen Platz zu finden und es gibt ja auch nicht so viele Skulpturausstellungen.
00:14:08: Ja, ich habe mir auf den Zettel noch geschrieben auch, weil wenn wir bei Kunst im öffentlichen Raum sprechen, könnte man natürlich auch über Street Art sprechen.
00:14:16: Ich hab auch eine Folge über Graffiti gemacht, die verlinke ich natürlich auch.
00:14:18: Und da wäre das jetzt vielleicht nur ein kurzer Ausflug.
00:14:21: Aber ich fand es trotzdem irgendwie spannend, weil, weil ich finde, da gibt es, das ist so eine, da bewegt man sich relativ schnell so im Grenzbereich.
00:14:29: Da wird auch vielen natürlich, es ist immer noch Sachbeschädigungen meistens.
00:14:34: Aber sehr viele Künstlerinnen, die halt bekannt geworden sind, die sind, die haben so angefangen.
00:14:40: Also das heißt, da gibt's so ein ... Und dann ist es ja auch oft sehr beliebt, gerade wenn die gute Sachen machen, dann möchten Menschen das tatsächlich gerne haben, zum Beispiel Peng, der Künstler, mit dem ich ja für die Kaffee die Folge auch gesprochen habe.
00:14:54: Der hat jetzt eine Ausstellung gehabt, die natürlich jetzt so semi-öffentlich war, in dem Sinne, dass er da nicht rumlief und Sackgläser vertagt
00:15:01: hat.
00:15:02: Aber es gab neue offizielle Ausstellungen und da gab es so kleine Karten, da steht drauf Pengmi.
00:15:07: Und dann kann man quasi eine Nachricht schreiben und sagen, hier wohne ich und was solltest du in der Gegend sein?
00:15:14: Ich hätte nichts dagegen.
00:15:15: Das finde ich eigentlich keine lustige Idee, aber ich habe es natürlich nicht ausprobiert.
00:15:18: Was
00:15:18: passiert?
00:15:19: Ja, das ist wirklich spannend.
00:15:21: Aber gerade so einige Graffiti-Künstler haben es ja auch geschafft, anfänglich von eher dem illegalen Weg dann irgendwann hinzu zu dem legalen Weg oder auch für Aufträge, also gerade auch der Monsieur.
00:15:37: Monsieur?
00:15:38: Ja, genau.
00:15:40: Bei ihm ist das ja auch irgendwie ähnlich gewesen.
00:15:42: Und dann ist es ja so teils illegal und teils legal und macht eigentlich die Sache dann noch interessanter.
00:15:49: Weil wir ihn gerade angesprochen haben, Monsieur Schapp, der malt, vielleicht hat das der eine oder die eine oder andere schon mal gesehen, so eine gelbe, wie so eine Krinsekatze.
00:15:58: Und das ist ein Schweizer.
00:15:59: Ich hab Bilder von ihm gesehen in Strasbourg bei einem Urlaubmal.
00:16:03: Und da hat die jemand tatsächlich, also ... Das ist illegal gemalt gewesen, aber jemand hat tatsächlich eine Plexiglasplatte drüber gemacht, weil er offensichtlich das Ding behalten wollte.
00:16:13: Und dann habe ich irgendwie neulich mal, als ich Fotos aufgeräumt habe, geguckt, was könnte ich noch einkleben?
00:16:19: Ich habe noch von früher auf viele Fotos.
00:16:22: Heute ist das meiste digital, aber ich habe noch so alte Sachen gehabt.
00:16:24: Und ich habe tatsächlich ein Bild gefunden von einem New York.
00:16:27: Urlaub, keine Ahnung, vor zwanzig Jahren, wo diese Katze auf einer Hauswand drauf war.
00:16:32: Ein lustiges Fundstück.
00:16:33: Also der hat tatsächlich weltweit gemalt und es heute etablierter Künstler könnte man sagen.
00:16:39: Aber ich glaube, er macht immer noch illegale Sachen.
00:16:42: Ja, auch Details und da halt auch auf Aufträgen.
00:16:46: Ist halt gefragt.
00:16:47: Auch eine spannende Künstlerin, finde ich, ist Hera.
00:16:50: Auch eine Street Art Künstlerin, die tolle Sachen macht.
00:16:54: Ich weiß gar nicht, ob ich glaube, die hat auch illegal angefangen.
00:16:56: Möglicherweise macht sie auch die noch ab.
00:16:58: Sowas illegal, aber die wird für große Projekte auch oft angefragt.
00:17:01: Ja, ja, sehr oft.
00:17:03: Sie ist da schon sehr weit.
00:17:05: Also ihre Werke kennt man auch einfach.
00:17:07: Sie hat ja auch vorher erst mal in diesem Duo, glaube ich.
00:17:10: Ja, Herakut, glaube ich.
00:17:12: Genau.
00:17:13: Das ist es, als du
00:17:14: mit einem anderen Künstler zusammen.
00:17:17: Ist das Kunst oder kann das weg?
00:17:19: Ist es eigentlich eine Prima Überleitung zu
00:17:21: den
00:17:21: Streets?
00:17:22: Ja.
00:17:23: Ist das Kunst oder kann das weg?
00:17:24: Also das ist eine Redewendung, die man ja immer mal wiederhört oder liest.
00:17:28: oder geht es nur mehr so?
00:17:29: Hast du die auch schon häufiger mal gehört?
00:17:31: Ja, unglaublich oft.
00:17:32: Also das Thema kommt gerade auch, hatten wir eigentlich auch ein tolles Thema, ein gutes Beispiel beim Skulpturenpark gehabt.
00:17:40: Aber nicht jetzt bei der letzten Ausstellung, sondern beim Jahr zu vorn, und zwar die Frau.
00:17:46: Paul, Katrin Paul, heißt sie, die Künstlerin aus Frankfurt.
00:17:50: Sie arbeitet sehr, sehr viel mit Papier und ihre Idee war, also es geht ja auch beim Skulpturalen oft um Installation oder ja temporäre Sachen, also die auch mal zwischenzeitlich jetzt nicht handwerklich jetzt stark ausgearbeitet sind, sondern wirklich nur für einen Denkanstoß zählen.
00:18:11: Und da hat sie diese gepressten Pap-Würfel, also die man ja vom Bösen hat sie die tatsächlich geholt, hat jetzt auch gut zum Thema gepasst.
00:18:23: Die hat sie ja platziert beim Skulpturenpark und wollte damit ja auch so ein bisschen den Kreislauf vom Baum zur Pappe zum Recycling und halt wieder zurück in die Kette führen.
00:18:35: Und ja, diese Pap-Würfel sind auch im Laufe der Zeit halt... durch Wetter, also durch Regen und Wind extrem zerfallen und kaputt gegangen.
00:18:46: und auch ein paar Leute, die sich daran vergangen haben und da ein bisschen was rausgerissen gehört auch dazu.
00:18:52: Sie hat es wirklich gut aufgenommen, weil sie gesagt hat, das ist genau dieser Verfall, ja, also was es zeigt und einfach einen Denkanstoß eigentlich geben soll.
00:19:02: Und da gab es auch sehr, sehr viele Gäste, die das sehr schwer fanden.
00:19:08: Ja, als Skulptur anzuerkennen.
00:19:10: Ja.
00:19:10: Als Sie gesagt haben, das findet man auf jedem Wertstoffhof.
00:19:13: Aber das zeigt ja wieder, der Kontext spielt eine Rolle und macht klar so recycelte Pappe in einem ganz anderen oder ganz anderen Fläche zu Kunst.
00:19:26: Kunst ist vergänglich, heißt es doch immer.
00:19:28: Ja.
00:19:30: Aber tatsächlich habe ich dann mal wissen wollen, weil ich sage das natürlich auch ganz oft so als Witz, so ist das Kunst oder kann das weg.
00:19:38: Und dann wollte ich mal wissen, woher kommt das eigentlich?
00:19:39: Ich hab gar keine Ahnung mehr, ob das mal irgendwie einen Kontext hatte oder so.
00:19:43: Und was ich gefunden habe, ist, dass es tatsächlich, vielleicht nicht nur, aber auch auf ein Programm von Mike Krüger, von dem Gründchen zurückgeht.
00:19:52: Das hab ich dann bei YouTube gefunden, hab sehr lang rum geschattelt, bis ich die Stelle gefunden habe und muss sagen, der eigentliche Sketch ist total langweilig.
00:20:01: Also das ganze Programm ist dann hoffentlich nicht gut gealtert.
00:20:05: Also der sitzt da irgendwie auf der Couch und hat so einen Umzugskarton vor sich, das ist glaube ich so das Setting, dass er da Sachen ausräumt und dann immer sich fragt, ist das oder an einer Stelle sich fragt, ist das Kunst oder kann das weg?
00:20:16: Also es ist halt wirklich nur so semi-lustig, aber was es trotzdem gibt ist, also so, das werde ich nachher auch nochmal kurz aufnehmen, das wird dann immer wieder angewendet, wenn irgendwas... komisch ist oder wenn Kunst irritiert oder wenn man es nicht versteht oder sowas.
00:20:35: Und es gab so ein paar lustige Anäthgoten, die ich gefunden habe, zum Beispiel eine Skulptur von einem sogar Dädelabsolventen, Michael Beutler hieß der, diese
00:20:43: große
00:20:44: gelbe Installation in Frankfurt und die haben die Stadtwerke abgeräumt, das Sperrmüll verbrannt.
00:20:50: Genau.
00:20:51: Ich glaube, es waren sogar mehrere auch in der Stadt.
00:20:55: Ja, das war nicht sehr lustig.
00:20:57: Und das zweite Beispiel, was ich auch witzig fand, das ist auch tatsächlich viral gegangen.
00:21:01: Es gab in Spanien irgendwo so ein Jesus-Fresco.
00:21:05: Und
00:21:06: das ist halt auch schon, wie das bei so Fresken oft ist, das war halt ziemlich angegrabbelt.
00:21:10: Und dann hat eine ältere Dame sich gedacht, sie repariert das oder restauriert das jetzt.
00:21:13: Und das war wirklich auch so wie ein Monschi, wie diese Grafen.
00:21:16: Unfassbar lustig.
00:21:17: Und das haben sie natürlich alle darüber lustig gemacht.
00:21:19: Und
00:21:19: der Monkey Jesus.
00:21:20: Ja, genau, genau.
00:21:22: Das war wahnsinnig lustig.
00:21:25: Tatsächlich haben, lustiger, das fand ich auch ganz, das ist eigentlich das Schöne an der Geschichte, dass es keiner wirklich krumm genommen hat.
00:21:31: Sie ist dafür jetzt auch nicht, keine Ahnung, verurteilt worden als Sachbeschädigung oder so.
00:21:37: Ich weiß gar nicht, ob Sie das dann nochmal richtig restauriert haben.
00:21:40: Nee, ganz im Gegenteil, die haben da, also durch dieses Missgeschick eigentlich, was da entstanden ist oder die Verunstaltung.
00:21:49: hat es den Tourismus extrem angekurbelt, dass sie sogar entschieden haben, die Frau auch teils dafür zu bezahlen.
00:21:56: Und sie hat aber die Einnahmen quasi dafür als zur Spende rausgegeben, weil es ihr so unangenehm war, dass sie es ja vermasselt hat.
00:22:04: Und es hat im Gegenteil, es hat ja eigentlich noch so eine positive Welle erbracht.
00:22:09: Also das passiert ja auch, wenn Kunst ja, wenn auch versehentlich zerstört wird.
00:22:15: Da habe ich auch ein gutes Beispiel, ein privates sogar.
00:22:19: dann kann das ja noch mal eine ganz andere Wendung haben.
00:22:22: Wir hatten ja vor, das hast du ja mitbekommen, vor ein paar Monaten habe ich im Rahmen eines Kunstprojektes mit ein paar Schülern der Bertherschuler einen Kreisel bemalt, also einen Straßenverkehrskreisel.
00:22:37: Und den haben wir in Regenbogenfarben bemalt.
00:22:39: Die Idee ist jetzt nicht neu, das gibt es in vielen Großstädten.
00:22:43: Und ja, war eine tolle Aktion erfolgreich.
00:22:47: Und ungefähr eine Woche nachdem wir den Kreisel bemalt hatten, wurde er halt extrem verunstaltet, also mit Schmierereien und mit Sprayfarbe.
00:22:58: Also es war wirklich hartnäckig irgendwas drüber gegangen.
00:23:02: Und ja, ich war gar nicht so schockiert über diese Aktion, denn tatsächlich hat diese Schmiererei eigentlich dem Kreisel die nötige Aufmerksamkeit gegeben, die er verdient hat.
00:23:14: Ja, dadurch ist ja total viel passiert.
00:23:16: Dann gab es ja auch noch eine Demo, die war auch nicht von der Stadt und auch nicht von mir inszeniert.
00:23:21: Das waren einfach Bürgerinnen und Bürger, die sich da zusammengetan haben und das Ganze nochmal aufleben wollten und laut geworden sind.
00:23:30: Also fand das auch sehr rührend.
00:23:32: Aber also was dadurch alles passiert ist, aber es hat die Zerstörung gebraucht.
00:23:36: Ja, ja.
00:23:38: Ja, das ist ja leider... Also hier ist es, würde ich auch sagen, letztlich... positiv gedreht worden.
00:23:44: Und das ist auch, glaube ich, das Wichtige daran.
00:23:46: Aber es ist natürlich trotzdem schade, dass man bei, wenn man so Regenbogengeschichten im Moment macht, tatsächlich fast immer mit Schmierereien rechnen muss.
00:23:54: Das ist eigentlich wirklich eine Sauereien.
00:23:56: Aber ich finde es gut, dass man sich hier das sozusagen zurückgeholt hat,
00:23:59: ein
00:24:00: Stück weit.
00:24:00: Ja, also es wurde auch entfernt.
00:24:02: Es ging durch die Reinigung, also durch die städtische Reinigung, haben da was gemacht, ging alles weg.
00:24:08: Ich hätte sogar tatsächlich erhalten wollen, und in das Bild integrieren, also gar nicht wegmachen oder neu übermalen, das bietet ja auch nur wieder eine neue Zielscheibe.
00:24:22: Hat jetzt nicht so eine perfekte Überleitung vielleicht, aber irgendwie, finde ich, passt in den Kontext auch so ein bisschen das Thema Dadaismus, kam ich jetzt auch nur drauf, weil ich geschaut habe, was gibt es denn so, ich gehe ganz gerne in die Schirren tatsächlich.
00:24:34: Das ist einfach eine, finde ich, eine tolle Kunsthalle, die wir hier in Frankfurt haben.
00:24:37: Da hab ich geguckt, was gibt's an aktuellen Ausstellungen?
00:24:39: Es gibt eine über eine Dada-Künstlerin, Cézanne Duchon.
00:24:43: Tatsächlich eine Pionierin von Dada.
00:24:46: Also, das gestehen, ich kannte mich mit Dadaismus jetzt oder dem Hintergrund auch nicht besonders gut aus und hab das auch nur noch mal nachgelesen.
00:24:52: Und das kommt tatsächlich daher, dass viele Künstlerinnen nach dem Ersten Weltkrieg so etablierte Konventionen generell in Frage gestellt haben und halt alles so ein bisschen auf den Kopf gestellt haben.
00:25:02: Das find ich ganz spannend, weil wir vielleicht ... Jetzt auch wieder teilweise in so aufgeregten und auch teilweise gewalttätigen Zeiten
00:25:11: leben.
00:25:12: Und man sowas vielleicht auch wieder braucht.
00:25:14: Also ich will jetzt gar nicht so Phrasen treschen, so mit Kunst die Welt retten oder so.
00:25:18: Aber ich glaube schon, dass es wahnsinnig wichtig ist, dass man aktuelle Sachen irgendwie kommentiert oder damit spielt.
00:25:26: Also man kann natürlich unterschiedlich damit umgehen, aber ich glaube, das ist halt... die Möglichkeit, die Künstlerinnen haben.
00:25:31: Ja, auf jeden Fall.
00:25:32: Und Kunst ist einfach ein gutes Medium für die Kommunikation, also einfach das zu nutzen.
00:25:41: Das kann ich auch.
00:25:43: Das ist ja so ein bisschen ein leicht abschätziger Kommentar.
00:25:47: Und gelegentlich habe ich mich dabei auch schon ertappt, dass ich das mal sage bei Dingen, wo ich denke, na ja, also mega kompliziert technisch ist das jetzt irgendwie nicht.
00:25:58: So, wahrscheinlich geht's darum auch gar nicht immer.
00:26:00: Und ich gebe zu, wenn ich manchmal Sachen ausprobiert hab, hab ich dann festgestellt, ja, okay, gut, das ist vielleicht doch nicht.
00:26:06: Aber das ist häufig, glaube ich, bei Abstrakter, kurz gerade.
00:26:09: Ja.
00:26:10: Der Fall, warum hat gerade die vielleicht so eine Wirkung?
00:26:14: Ja, weil, na ja, Leute schauen sich an und sagen, na ja, es ist einfach so eine Zugeschmiere auf Leinwänden.
00:26:21: Und könnte ich ja auch.
00:26:24: Denkt mir dann immer, ja, wahrscheinlich, aber du hast es halt nicht gemacht.
00:26:28: Also das ist der entscheidende Unterschied.
00:26:30: Es ist ja auch der Mut und das Wagnis, einfach sich da zu trauen, so etwas zu machen und damit auch rauszugehen.
00:26:37: Also nicht jeder, es fühlt sich ja dadurch bewegt, das zu zeigen.
00:26:41: Und wenn es so viel Zuspruch bekommt, dann hat es ja doch irgendwas erreicht.
00:26:47: Aber trotzdem, wenn man sich mal an abstrakte Kunst macht, also man sieht es auch bei den großen Meistern, die haben meistens ja mit Porträts oder figurelichen Sachen, also wirklich fotografischen Zeichnungen, angefangen und sind später nach Jahren erst zur abstrakten Kunst gekommen.
00:27:04: Also es ist für viele doch geistig eine Stärke oder größere Herausforderung.
00:27:10: Ja,
00:27:11: ich finde, was mir ganz gut erklärt hat, war, ich habe mir eine Doku angeguckt über Jörg Richter.
00:27:16: Du meine Güte, der Mann heißt Gerhard Richter.
00:27:20: Valentina, was war denn da los?
00:27:22: Sorry, ich musste kurz dazwischenhauen.
00:27:24: Das kann man so nicht stehen lassen bis zum Schlusskommentar.
00:27:26: G-Hartrichter, der Mann heißt G-Hartrichter.
00:27:28: Ignoriert alles, was ich dazu gesagt habe.
00:27:33: Also an einer Stelle sagt er dann, dass der Anfang eigentlich immer am schwersten sei.
00:27:46: Man muss sich das, glaube ich, angucken, weil der macht ja so riesige Sachen teilweise.
00:27:51: Er hat ja dann auch so große, ich weiß nicht, wie der Begriff da ist, aber er hat wie so Bretter, die er links und rechts nehmen kann, mit denen er dann quasi über...
00:27:58: So Rakel.
00:27:59: Genau, so Riesenrakel, mit denen er dann über das Bild geht.
00:28:02: Und natürlich, solange die Leinwand leer ist, kannst du alles damit machen.
00:28:09: Aber wenn du angefangen hast, kannst du irgendwann natürlich nicht mehr zurück.
00:28:12: Ja.
00:28:13: Und das ist irgendwie... Ich wünschte, ich könnte es besser erklären.
00:28:17: Aber da hab ich dann gemerkt, ach so, ja, okay, jetzt versteh ich so ein bisschen.
00:28:22: Weil du siehst ja normalerweise, wenn du so ein abstraktes Kunst siehst, du siehst ja nur das Ergebnis.
00:28:27: Aber das ist nicht den Weg dahin.
00:28:28: Genau.
00:28:29: Und
00:28:29: je länger du an dem Bild rummahlst, desto mehr kannst du es ja auch verkacken.
00:28:32: Ja.
00:28:32: Und das mal
00:28:33: sozusagen sagen.
00:28:34: Ja.
00:28:35: Irgendwie.
00:28:35: Wo denkst du?
00:28:36: Bis eben war es noch gut.
00:28:37: Und diese drei Striche, die ist jetzt gemacht, habt ihr eigentlich besser darauf verzichtet.
00:28:41: Wenn du weißt, dass du ein Motiv machst, ist es vielleicht ein bisschen leichter, weil das Ziel so klar ist.
00:28:47: Aber bei abstrakter Kunst ist unter Umständen das Ziel ja nicht klar.
00:28:50: Ja.
00:28:51: Es ist nicht so eindeutig halt.
00:28:52: Und vor allen Dingen bei figürlichen Sachen oder bei einem Porträt oder sowas, da ist es jetzt für den Betrachter auch leichter zu greifen, weil es einfach erkennbar ist, als das, was es ist.
00:29:03: Und man ist einfach als richtig dann... ist ja auch schon eigentlich Quatsch, es als richtig oder falsch zu betiteln.
00:29:08: Aber es wird leichter einfach für den Betrachter greifbar und bei abstrakter Kunst ist er halt mehr herausgefordert, also auch im Denken.
00:29:20: Kunst kann natürlich auch schnell zu Kitsch werden.
00:29:23: Also Dinge, die mal wirklich künstlerisch hohen Wert hatten, kriegen dann manchmal so ein bisschen was, ich weiß nicht, ja, sowas Kitschhaftes.
00:29:31: Also das sehen wir vielleicht daran, dass man ... wahnsinnig viele Menschen sieht.
00:29:35: Das ist im Moment, glaube ich, gerade so ein Ding mit Frida Kahlo
00:29:38: in irgendeiner
00:29:39: Form.
00:29:39: Auf der T-Shirt, auf der Tasche, keine Ahnung, als dann irgendwie van Gogh eine Ausstellung, weil alle mit Sonnenblumen, Socken rum und so.
00:29:47: Es gibt so paar Motive, die so hart ausgeschlachtet wurden, dass so ein bisschen das zu Lasten der Kunst geht, habe ich manchmal das Gefühl, oder?
00:29:54: Gebe ich dir recht.
00:29:55: Also ich bin auch, ich mag Kitsch, wenn er gut ist, wenn er ehrlich ist, wenn er seinen Scham hat.
00:30:03: wenn es Erinnerungen weckt oder auch vielleicht mal ein Einzelstück ist oder irgendwie, weiß ich nicht, von der Oma irgendwas so ganz Besonderes.
00:30:12: Aber dieses überreproduzierte, gerade Beispiele von Van Gogh oder Frida Kahlo oder noch eine Mona Lisa mit einer anderen Sonnenbrille.
00:30:21: Also ich kann es nicht mehr sehen.
00:30:23: Ich mag sowas auch nicht und ich finde, da verliert das einfach alles.
00:30:26: Also dieses Besondere ist dann einfach weg.
00:30:31: Ich meine, das Wesen von Popkultur ist natürlich, dass manche Dinge dann so zu Medienikonen werden, ohne dass man einen Kontext hat.
00:30:36: Weil Frida Kahlo wird ja nicht so eine schlechten Künstlerin, nur weil alle dieses Porträt von ihr auf einmal auf ihr Schuhmädchen gedruckt haben oder keine Ahnung, zu Hause in siebzehn Drucken hängen haben oder so.
00:30:48: Macht sie natürlich nicht so eine schlechteren Künstlerin.
00:30:50: Und natürlich würde ich Tennessee immer dazu aufrufen, sich das vielleicht mal genauer anzugucken oder so.
00:30:54: Aber das ist halt ... Das ist die Problematik daran, wenn es so stark überreproduziert wird.
00:31:01: Genau,
00:31:02: ja.
00:31:02: Es gibt ja noch so einige Dinge, die sozusagen immer wieder gremigst wurden.
00:31:06: Zum Beispiel die große Welle von Kanagawa.
00:31:08: Die hat vielleicht jeder schon mal irgendwie gesehen, diese große blaue Welle.
00:31:11: Auch gerne auf T-Shirts.
00:31:13: Und das wusste ich tatsächlich nicht.
00:31:14: Das ist, zumindest wenn man Apple-Produkte benutzt als Emoji, die Welle.
00:31:19: Das ist tatsächlich nachrufig.
00:31:20: Ach ja, echt die Welle.
00:31:22: Ah, ja klar.
00:31:23: Stimmt, darüber habe ich nie nachgedacht.
00:31:25: Jetzt, wo du es sagst, ja.
00:31:27: Ja,
00:31:27: man kennt es auch, aber ich habe da auch nicht so drauf geachtet, weil das jetzt einfach zufällig, als ich noch mal über dieses Bild nachgelesen habe, wenn ich drüber gestolpert.
00:31:35: Stimmt.
00:31:35: Und es ist natürlich für Japan, muss man auch sagen, ein großer Werbeträger geworden, weil das jeder damit irgendwie verbindet, das wird auch so... Typisch japanisch ist vielleicht ein bisschen doof gesagt, aber es hat halt eine sehr starke Connection einfach mit Japan.
00:31:50: Ja.
00:31:52: Und das Mädchen mit dem Perlen-O-Ring.
00:31:53: Genau, stimmt.
00:31:55: Das auch, ja.
00:31:56: Da habe ich mich selbst auch schon dran vergriffen.
00:32:00: Also ich finde es auch nicht verwerflich.
00:32:02: Jeder kann das machen, ob jetzt eine neue Variante daraus künstlerisch gestalten oder Produkte kaufen, wo das unzählisch drauf gedruckt ist.
00:32:12: muss man halt für sich finden, ob das einem gefällt oder dann irgendwie in anderer Form vom Kitsch.
00:32:20: Es hat ja auch oft Charme.
00:32:21: Es gibt ja schon immer wieder witzige Sachen, wo man denkt, da hat jemand tatsächlich noch mal einen Punkt getroffen oder so.
00:32:26: Also ich hab mal irgendwie auch ... Es war, glaub ich, ein Kalender, wo jemand Tiere porträtiert hat, also gezeichnet nicht echte Tiere, aber als die so ein bisschen eine Ähnlichkeit mit bestimmten berühmten Motiven hatten, dann gab's die auch von diesem ... Fermeer, das Mädchen mit den Pernuren, das waren Meerschweinchen.
00:32:42: Also so ein sagenfabres Meerschweinchen.
00:32:45: Auch sehr lustig.
00:32:48: Kunstfälschung.
00:32:50: Gibt es natürlich so, dass es Kunst gibt.
00:32:51: Ja.
00:32:53: Und auch viele spannende Fälle.
00:32:55: Ich bin über einen an einem Hängen geblieben, wo ich eine gewisse Beziehung dazu habe, weil das mal bei uns auf Dreisat gelaufen ist.
00:33:02: Es gibt eine Serie über einen Schweizer, ich glaube, so ein Schweizer Künstler Wolfgang Beltracki.
00:33:07: Ja.
00:33:08: Der ist sehr bekannt geworden, weil er wahnsinnig viel Bilder gefälscht hat.
00:33:11: Und bis er dann aufgeflogen ist, hat er zusammen mit seiner Frau relativ groß aufgezogen.
00:33:17: Bis er dann dafür eben ins Gefängnis gewandert ist und danach aber wiederum eine gewisse Berühmtheit erlangt hat, weil er dann Prominente porträtiert hat oder so.
00:33:24: Ich weiß nicht, ob du ihn kennst.
00:33:25: Ja, also, ich glaube, er ist ja sehr, sehr bekannt.
00:33:31: Und was er mit seiner Frau über all die Jahre gemacht hat, das ist schon unglaublich, wie die damit durchgekommen sind.
00:33:38: Aber man muss ja auch dazu sagen, diese Fälschungen waren ja unglaublich gut.
00:33:44: Und zwar nicht nur einfach um, also die werden ja geprüft.
00:33:48: Also die sind ja wirklich in die Historie gereist und haben alles im Original quasi nachgebaut.
00:33:55: Und vom Rahmen bis hin zur Farbe, er hat ja die Farben selbst hergestellt, aus den Pigmenten und dann wirklich mit Eigelb und das Ganze so reproduziert quasi.
00:34:07: Einfach, wie das Original aussieht.
00:34:09: So weit muss man auch erst mal kommen.
00:34:11: Das ist schon eine Kunst für sich.
00:34:13: Ja, das ist eigentlich völlig verrückt, weil ich denke so, ist du schon mal auf die Idee gekommen, dass das vielleicht schon vornherein irgendwie was Legales draus hätte machen können?
00:34:20: Keine Ahnung, wahrscheinlich war die Zeit irgendwie nicht da oder so.
00:34:22: Weil jetzt hast du zum Beispiel, es gibt ja auch so Serien wie das Geheimnis der Meister.
00:34:26: wo ein Team von Künstlerinnen und Expertinnen genau das macht, also rauszufinden, wie bestimmte Farben entstanden oder gemischt wurden oder bestimmte Effekte oder sowas.
00:34:36: Und das dann versuchen, nachzumalen.
00:34:39: Ja.
00:34:40: Ja, spannend.
00:34:41: Also er hat ja jetzt dann im Nachgang, macht er ja jetzt oder ist er auch unter anderem berühmt auch durch seine eigenen Werke.
00:34:48: Er baut ja jetzt also gar nicht mehr Kopien, sondern wirklich was ganz Neues auf und hatte auch seinen Erfolg mit.
00:34:55: Das ist natürlich eine spannende Geschichte, wie man soweit bekommen ist.
00:34:59: Ja, total.
00:35:00: Was ich ganz lustig fand, ich habe dann ein altes Interview von ihm entdeckt, wo er gefragt worden ist, ob es denn noch Fälschungen von ihm gibt oder wie viele noch in irgendwelchen Museen hängen.
00:35:10: Er sagt ja so, so, so, so, so, so, so, so, so, so,
00:35:11: so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so,
00:35:13: so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so, so,
00:35:16: so, so, so, so, so,
00:35:18: so, so, so, so,
00:35:18: so, so.
00:35:18: Ja, ich habe auch irgendwo mal gesehen, dass er gefragt wurde, ob er seine Bilder erkennt.
00:35:23: Also wenn er eine Fälschung, also eines seiner Bilder irgendwo sieht, und er sagt ja natürlich, und ich sage dann nicht, ich gehe einfach.
00:35:29: Also er hat auch wirklich viel Humor und ja, schön mit anzusehen, oder?
00:35:35: Ja, ich verlinke da auf jeden Fall natürlich was in den Show-Notes.
00:35:40: Kunst und Geld auch ein spannendes Thema.
00:35:43: Natürlich ist Kunst wertvoll, nicht nur ideell, sondern auch in harter Währung.
00:35:48: Ich hab da mal geguckt, okay, wie bewertet man das eigentlich?
00:35:51: Und es gibt tatsächlich, wenn ich das richtig gesehen hab, zwei Bewertungskriterien.
00:35:55: Das ist eines der Kunstkompass, der nach Relevanz bewertet.
00:36:00: Also zum Beispiel, ob Künstlerinnen schon große, regelmäßig große Einzelausstellungen hatten oder ob so großen Events sind, die bekannt sind, wie zum Beispiel die Bienale.
00:36:09: Und macht dann, ich glaub, so ein Punktesystem oder sowas.
00:36:14: Und das andere, also, und da sagt man natürlich so, okay, Da kannst du ungefähr ablesen, wie so eine Wertigkeit oder Relevanz ist.
00:36:22: Dann gibt es aber noch einen anderen, der Mymosis Fine Art Index.
00:36:27: Der orientiert sich an Verkaufspreisen.
00:36:30: Stichwort Rendite, also da wird er da einfach geguckt.
00:36:35: Was hat quasi das Bild original mal aufgerufen bis zu den letzten bekannten Verkaufspreisen?
00:36:42: Dann weiß natürlich, was du an Rendite hast.
00:36:45: Aber eindeutig und da wird dann natürlich gerne dazu gesagt, naja, also Leute, die sich für Kunst als Invest interessieren, die haben meistens keine Ahnung davon, für die ist das irgendwie so der beste
00:36:56: Index.
00:36:57: Ja, es gehört eigentlich schon zum Aktienmarkt.
00:37:00: Es ist halt so eine andere Sicht.
00:37:03: Ja, schwierig.
00:37:03: Also ich finde, Kunst hat halt immer auch einen emotionalen Wert und kann man jetzt nicht nur an Zahlen erfassen, aber natürlich gibt es, ich glaube, dieser Markt ist auch wahnsinnig groß.
00:37:15: Also wahrscheinlich landen ja bei dir auch mal gelegentlich Menschen oder die die Kunst von dir kaufen auch mit der Idee so, okay, das ist eine junge Künstlerin mit ersten Erfolgen.
00:37:24: Who knows, wo das hinführt.
00:37:28: Ja, also ich finde es.
00:37:30: Und noch nicht untergekommen so.
00:37:32: Doch, doch nicht zu wenig.
00:37:33: Ich finde es auch immer so schmeichelhaft, weil Kunden, die bei mir jetzt werke, also vor allen Dingen von meinen Serien irgendwie kaufen, sagen auch, das ist nur.
00:37:44: Wertanlage.
00:37:44: Und wer weiß, ich habe deinen Werdegang die letzten Jahre verfolgt.
00:37:48: Da ist ja viel passiert.
00:37:49: Mal gucken, wo wir in zehn Jahren stehen.
00:37:51: Wer weiß, was das wert ist.
00:37:53: Also es ist natürlich sehr, sehr schön und schmeichelhaft, so was zu hören und klar.
00:37:59: Eine Künste, die ich total toll finde, wo das, glaube ich, ähnlich war, ist Elisa Klinkenberg.
00:38:04: Das ist der ehemalige Tennis-Spielerin und die macht auch so abstrakte Sachen viel mit Texten, sehr witzigen Texten.
00:38:10: Deswegen gefällt mir das, glaube ich, auch so gut.
00:38:12: Und dann habe ich als Neugier mal geguckt, was sie so verkauft auf ihrer Webseite und steht überall Preise auf Anfrage.
00:38:19: Das habe ich mich aber nicht getraut.
00:38:21: Ich kann nicht wissen.
00:38:22: Also ich glaube, das dürfte auch schon relativ hoch sein, wenn sie relativ erfolgreich, hat auch ein paar Galerie-Ausstellungen gehabt.
00:38:28: Ja, das sehe ich bei vielen, auch vielen Kollegen tatsächlich, dass sie ihre Preise nur auf Anfragen herausgeben quasi.
00:38:37: Ja, warum?
00:38:38: Was glaubst du, warum?
00:38:39: Oder hat das unterschiedliche Gründe?
00:38:42: Schwer zu sagen, also es könnte mit Sicherheit auch ein bisschen so nach Robin Hood Style sein, also kommt auf den Kunden an und dann wird der Preis festgelegt, vielleicht auch einfach um sich das offen zu halten.
00:39:00: Ich glaube, Preise oder dem Preis zu nennen bei der eigenen künstlerischen Arbeit ist vielleicht auch so ein bisschen die Scham da, das so.
00:39:10: also offen zu geben.
00:39:11: Ich sehe das persönlich anders.
00:39:12: Ich mag, wenn es ehrlich und fair transparent kommuniziert wird.
00:39:18: Bei mir sieht man überall alle Preise.
00:39:20: Also ich sage die auch immer ganz klar.
00:39:22: Ich finde das völlig in Ordnung.
00:39:24: Also gerade wenn es um Auftragsarbeiten geht, weil da ist es ja auch noch mehr eine Dienstleistung wie bei jedem anderen handwerklichen Beruf.
00:39:31: Also klar.
00:39:34: Ja, ich habe festgestellt, dass ich mit Sachen, die ich mache, ich bin die schlechteste Verkäuferin der Welt.
00:39:40: Das ist so
00:39:41: eine Vollkatastrophe.
00:39:42: Ich habe das mal so aus Spaß einfach nur probieren, letztes Jahr so mal auf so Kreativmärkte zu gehen oder so, aber festgestellt so, ich rauch da komplett ab.
00:39:49: Also erstes Mal spreche ich nicht gerne irgendwie über meine Kunst.
00:39:52: und also weil ich auch denke, dass was ich mache ist, ich will das gar nicht so nachvollziehen.
00:39:56: Das ist die beste Kunst der Welt, das ist ja immer total subjektiv so.
00:40:01: Für mich ist es schon Kunst.
00:40:02: Das ist keine Deko.
00:40:03: Wenn mich jemand so sehen will, ist das zwar vollkommen in Ordnung.
00:40:06: Man kann das gerne so behandeln und auch so erwerben.
00:40:10: Aber es ist halt für mich dann schon mehr.
00:40:12: Und ich kann das nicht bewerben.
00:40:15: Ich bin so schlecht darin, dass ich es aufgegeben habe.
00:40:17: Oh Gott, wie schade drum.
00:40:20: Naja, also ich meine, wenn jetzt jemand sagt oder zufällig irgendwas sieht und sagt, ich würde dir das gerne abkaufen, würde ich es wahrscheinlich machen.
00:40:25: Aber dann wäre ich schon höchster Not, weil ich nicht wüsste, was für einen Preis ich dafür aufrufen soll.
00:40:30: Dann immer denken würde, das ist total absurd, das ist viel zu viel oder ja, das ist zu wenig.
00:40:35: Ich weiß ja auch nicht.
00:40:37: Deswegen ist die Wohnung meiner Mutter zum Beispiel eine Galerie.
00:40:40: Weil dann hängt halt viel da oder so.
00:40:43: Und ich verschenke tatsächlich auch viel.
00:40:45: Ich nehm mich einfach nicht trauer, aber das, ja, ich glaub, ich könnte mir vorstellen, dass bei manchen Künstlern tatsächlich auch so ist, dass das vielleicht noch ein Faktor dazu kommt, dass man nicht abschrecken will mit Preisen oder so.
00:40:57: Das hatte ich mich auch gefragt, ob manche das vielleicht deswegen machen.
00:41:00: kann auch sein, weil Preise werden ja auch... Also, ich kenne viele, die das nach so einem Künstlerfaktor berechnen.
00:41:07: Es gibt also so eine Faustformel, die kann man nutzen bei Gemälden oder Skulpturen, um da einfach einen Preis festzulegen und anhand dessen errechnest du dir den Preis für all deine Werke.
00:41:19: Und guck mal,
00:41:19: das wusste ich gar nicht.
00:41:21: Das ist... Ich bin mir jetzt nicht ganz sicher.
00:41:24: Ich glaube, Höhe mal breite... Nee, Höhe plus breite.
00:41:28: mal den Künstlerfaktor, den du dir selbst gibst und den machst du abhängig davon, wie hoch dein Bekanntheitswert ist.
00:41:36: Ich halte von diesem Faktor nicht so viel.
00:41:39: Ich mache das nicht.
00:41:40: Ich lege die Preise fest anhand von, also A, ideelem Wert auf jeden Fall und Material, was ich da reingesteckt habe.
00:41:49: Was ich nicht mache, ich berechne nicht meinen stunden Satz, weil dann könnte man nichts von mir kaufen.
00:41:55: Ich stecke so viel Arbeit da rein und manchmal ist es einfach so, Gerade bei den eigenen Serien, da steckt man manchmal so wahnsinnig viel Zeit drin und möchte es auch.
00:42:05: Und das ist auch gut, weil da ist einfach so viel Persönliches drin.
00:42:09: Und manche gehen einfach so von der Hand weg, dass sie in ein paar Minuten fertig sind, gerade bei kleinen Werken, dann kann ich sie ja nicht unter einem Stundensatz verkaufen.
00:42:21: Ja, ich war auf jeden Fall total frustriert.
00:42:24: Da waren viele Leute die tolle Sachen, man war auch ganz unterschiedlich.
00:42:29: Künstlerisch handwerkliche Sachen oder so Makramägeschichten oder auch so betruckte Fliesen oder so.
00:42:36: Da sind es total schöne Sachen.
00:42:37: Die haben verkauft gefühlt wie geschnitten Brot.
00:42:40: Ich so gar nicht.
00:42:41: Und dann dachte ich mir so, das ist so frustrierend.
00:42:43: Und irgendwie, also ich mache es ja vor allen Dingen, weil mir Spaß macht.
00:42:45: Und natürlich muss ich zugeben, bin ich einigermaßen privilegiert.
00:42:48: Ich muss nicht davon leben.
00:42:50: Für mich ist es halt ein vergleichsweise tolles Hobby.
00:42:53: Aber es macht halt einfach Spaß.
00:42:55: Und ich weiß schon auch, das hat für mich tatsächlich auch so ein bisschen therapeutische Zwecke, wer jetzt zu viel gesagt hat.
00:43:02: Aber es ist einfach wirklich was für meinen Kopf.
00:43:04: Also wo ich abschalten kann und sich darauf fokussieren kann, weil ich eher tendenziell sonst die Schwierigkeit habe, dass ich das nicht so gut kann.
00:43:10: Das ist einfach ein schöner Ausgleich auch.
00:43:13: Und klar, wenn das jemand schön findet und sagt, du hast ein gewisses Talent oder Kreativität oder so was, dann ist das natürlich eine sehr angenehme... Total tolle Baupinsel-Ei.
00:43:23: Aber wie gesagt, da bin ich vielleicht noch in der privilegierteren Rolle als andere Menschen.
00:43:32: Vielleicht noch ganz kurz eingeschoben, was aktuell ist, weil ich da gerade auch gestern noch drüber gestäubert bin.
00:43:40: Gustav Klimt, auch ein bekannter Maler, da hat es jetzt, glaube ich, auch, war das letztes Jahr oder dieses Jahr eine große Ausstellung, Wanderausstellung gegeben, relativ kommerzielles Projekt.
00:43:51: kommen wir vielleicht auch gleich nochmal dazu.
00:43:54: Aber wahrscheinlich kennt fast jeder Bilder von Gustav Klimt auf dieser großen Ausstellung.
00:43:59: Da gibt es ja so, das ist so ein bisschen so ein Trend.
00:44:00: Ich habe das Gefühl, wenn die Rechte von den Künstlern erlochen sind, dann schnackt die sich jemand und marschiert in große Hallen und wirft das beleuchtet an die Wand und nimmt vorhin zwanzig Euro Eintritt dafür.
00:44:11: Auch das ist jetzt nicht völlig verwerflich.
00:44:13: Es sind halt kommerzielle Ausstellungen.
00:44:14: Und wenn Kunst so bekannt wird, finde ich das jetzt auch erst mal nicht falsch.
00:44:18: Aber Jedenfalls.
00:44:20: Climbs-Portrait von Elisabeth Lederer kommt am achtzehnten November, wenn ihr das dann nachhört, wisst ihr es schon, unter den Hammer bei Sotheby's in New York und der ist es wohl auf Rekordkurs.
00:44:30: Also die Schätzung im Moment, was es bringen wird, ist hundertfünfzig Millionen Dollar.
00:44:35: Oh, okay.
00:44:36: Und wenn ihr jetzt da draußen keinen Kontext wollt, was das bedeutet, also das habe ich dann auch nochmal nachgeschaut heute, das bis dato teuerste Gemälde auf einer Auktion ist das von Da Vinci.
00:44:47: Oder eines von der Winchi, das ist für vierhundertfünfzig Millionen Dollar verkauft worden.
00:44:52: Und auf Platz zwei kommt dann ein Warhol-Gemälde, beziehungsweise ein Foto von Marilyn Monroe.
00:44:58: Das liegt bei Hundertfünfundneinzig Millionen Dollar.
00:45:01: Das heißt, Klimt ist mit den Hundertfünfzig ganz gut dabei.
00:45:05: Wahnsinn.
00:45:05: Oh mein Gott, ja.
00:45:07: Fand ich ganz spannend.
00:45:08: Also mein Geld ist natürlich für freischaffende Künstler auch einfach nicht irrelevant.
00:45:14: Klimpt selbst hat zwischendurch echt ein bisschen am Hungertuch genannt, wie man das so sagt.
00:45:18: Also es gibt ganz lustige Anekdoten von ihm, also aus heutiger Sicht wirken die lustig.
00:45:24: Es war natürlich eigentlich gar nicht lustig, aber er wirklich gesagt hat so, ich müsste jetzt mal noch ein paar Porträtes zeichnen, sonst muss ich meinen kleinen bescheidenen Rücklagen-Dingens angreifen.
00:45:32: Also das war schon alles nicht so einfach wie ihn.
00:45:34: Also der rotiert im Grad, glaube ich, wenn er hört.
00:45:41: Aber ja, also, wie gesagt, Geld ist natürlich nicht irrelevant.
00:45:44: Das wird jetzt auch nicht irgendwie wegrehen oder so.
00:45:49: Künstlerinnen ist auch noch mal ein eigenes Thema, habe ich festgestellt.
00:45:55: Ich habe darum noch eine lustige Anekdote gefunden.
00:45:58: Auch da muss ich jetzt eigentlich schon wieder, ich sage zu oft, das ist eine lustige Anekdote, weil eigentlich ist es so semi-lustig.
00:46:03: Aber aus heutiger Sicht, also es gibt ein Beispiel von einem Herrn namens Tadeusch.
00:46:08: Ich spreche jetzt wahrscheinlich falsch aus.
00:46:09: Tadeusz Lubanski, der hat sich Jahrzehnte an der Kunstakademie in München beworben, ist angenommen worden und ein Jahr hat er auch recht erfolgreich und dort studiert, bis seine Verkleidung entlarv wurde und sich Tadeusz als Sophia rausgestellt hat.
00:46:24: Denn Frauen durften damals gar nicht studieren.
00:46:26: Das muss man sich mal vorstellen.
00:46:28: Das ist unglaublich.
00:46:29: Nur ein bisschen mehr als hundert Jahre her, das ist jetzt nicht gigantisch.
00:46:35: In dem Zusammenhang, wenn man das dann liest, das hat einer der größeren, größten oder bekanntesten Künstler mal gesagt, Georg Baselitz, das ist den Fakt, Frauen malen nicht so gut.
00:46:47: Was fällt uns dazu ein, außer Schorsch
00:46:49: mal,
00:46:50: aber regnet nicht viel?
00:46:52: Ja, totaler Blödsinn.
00:46:53: Das ist ja völliger Quatsch.
00:46:56: Es gab auch damals schon sehr viele gute Künstlerinnen.
00:47:00: Sie haben halt einfach nicht die gleiche Bühne bekommen.
00:47:02: Es war super schwierig.
00:47:03: Also deswegen diese Geschichte, ich finde es unglaublich, dass sich jemand über so lange Zeit als man verkleidet hat, um überhaupt die Gelegenheit zu haben, Kunst zu studieren.
00:47:13: Und viele Frauen damals, glaube ich, haben ja auch wie angestellte für männliche Künstler gearbeitet.
00:47:22: Die Künstler durften dann unterschreiben, die arbeiten, die die Künstlerinnen gefertigt haben.
00:47:29: Also das waren zumindest kleine Wege, wo sie in dieser Szene arbeiten konnten.
00:47:34: Ja.
00:47:35: Also ich hab auch, das fand ich ganz spannend, im Hessischen Landesmuseum in Darmstadt gab's mal eine Ausstellung, die sich mit Kunst- und Höhlenmalerei auseinander gesetzt hat.
00:47:45: Also die haben das genannt, den Urknall in der Kunst.
00:47:47: Und es war total spannend, die haben sich so mit so berühmten Höhlenzeichnungen beschäftigt.
00:47:52: Als die erforscht wurden, hat der Forscher der das gemacht hat, tatsächlich gezielt junge Frauen von Kunstakademien, damals durften sie ja dann schon vierzig Jahre dort studieren, mitgenommen, weil er gesagt hat, man hätte das, ich muss so um neunzehntzehntzig rum gewesen sein, natürlich hätte man das damals einfach auch schon fotografisch dokumentieren können, aber er sagt so Fotografie gibt in diesen Höhlen das nicht vollumfänglich wieder und er hat die dann auf riesigen Leinwänden das mehr oder weniger mit der gleichen Struktur, wie es auch auf den Felsen waren, übertragen lassen, ihre Arbeit.
00:48:28: Wow.
00:48:28: Und die ist natürlich eigentlich gar nicht so damals nicht so stark gewürdigt worden, wie besonders das war.
00:48:34: Ja, ja.
00:48:35: Und
00:48:35: das ist dort halt ausgestellt gewesen.
00:48:37: Ich weiß nicht, ob man das noch irgendwo sehen kann.
00:48:38: Ich glaube, in Frankfurt, die gehören eigentlich nach Frankfurt ins Denkenberg Museum.
00:48:42: Wahrscheinlich kann man sie da sehen, aber das ist wirklich spektakulär.
00:48:45: Wahnsinn,
00:48:46: ja.
00:48:46: Es war nicht ganz spannend, dass er, obwohl er es hätte einfach... Weil man würde eigentlich denken, wie fotografierst du?
00:48:50: Was ist das?
00:48:51: Fällig hundet zur Arbeit.
00:48:52: Aber der hat einen Nein.
00:48:54: Und er hat ihm gezielt auch Künstlerinnen ausgewählt.
00:48:57: Und die auch
00:48:58: ganz spannend.
00:49:02: Ja, also bis heute ist es so, muss man ja leider sagen, dass tatsächlich Frauen im Kunstbetrieb schlechter bezahlt werden, oft auf schlechtere Bühnen bekommen.
00:49:10: Ich weiß nicht, wie du das wahrnimmst.
00:49:11: Wie gesagt, du hast ja, wir haben ja schon kurz darüber gesprochen, dieses Jahr auch mehr Kunst kuratiert.
00:49:16: Ich weiß nicht, ob dir das da irgendwie ... untergekommen ist oder wie so dein Gefühl da ist?
00:49:23: Dass Frauen schlechter bezahlt werden, ist ja nicht nur der Kunstwerk.
00:49:28: Leider heutzutage immer noch ein Thema.
00:49:30: Aber ich muss sagen, also zum Glück ist der Wandel da extrem groß und ich sehe auch sehr, sehr viel Support nicht nur von Frauen für Frauen, sondern tatsächlich von Männern für Frauen, um jetzt auch so eine extreme Bewegung einfach zu schaffen.
00:49:47: Also jetzt in der Kunstszene oder jetzt auch während der Zeit des Skulpturparks und auch durch die ganzen Kontakte habe ich das jetzt nicht festgestellt, dass da irgendwie es für die Künstlerinnen schlechter ausfällt.
00:49:59: Aber man sieht einfach auf der Bühne oder in Ausstellungen oft noch also anteilig mehr Künstler.
00:50:06: Aber das hängt ja auch von Bewerbungsphasen und so was ab.
00:50:09: Also ich würde nicht sagen, dass das jetzt gezielt so...
00:50:13: Ja.
00:50:13: Nee, das ist natürlich ein strukturelles Problem.
00:50:15: Wir haben ja schon drüber gesprochen und es ist noch nicht so lange, dass Frauen überhaupt an Kunstakademien zugelassen wurden.
00:50:20: Also vergleichsweise, ja.
00:50:21: Natürlich haben Frauen schon immer gemalt, das ist ja keine Frage.
00:50:24: Sie haben es nur oft nicht auf eine professionellere Art und Weise tun können wie Männer.
00:50:28: Ja.
00:50:28: Also
00:50:29: so.
00:50:29: Also von daher ist das irgendwie, finde ich, eindeutig.
00:50:31: Wir haben übrigens, das können wir jetzt, muss ich nachher vielleicht mal fotografieren, sehen wir jetzt nicht, es gibt ein schönes Buch.
00:50:37: hundert Frauen aus der Kunst, das gezielt eben gemacht worden ist, um einfach auch mal zu zeigen, was für ein Portfolio es ja gibt.
00:50:43: Das ist ja nicht so, als gäbe es keine Künstlerinnen oder so.
00:50:46: Ich habe jetzt aber Schnöde, weil wir ja hier so ein bisschen Technik-Kickhub hatten am Anfang mit den Minros, habe ich jetzt das Mikro, was wir benutzen, auf dieses Buch draufgestellt.
00:50:55: Also, das muss jetzt leider erst mal dafür herhalten.
00:51:00: Wir machen ein Foto.
00:51:01: Genau, wir machen ein Foto von diesem schönen Setup, was wir hier haben.
00:51:05: Ich kann nicht malen, habe ich noch auf dem Zettel stehen.
00:51:09: Hast du diese Art Selbstheifeln jemals gehabt oder gar nicht?
00:51:13: Ich persönlich nicht, aber ich habe auch gemalt, bevor ich sprechen konnte oder laufen konnte.
00:51:18: Das war wirklich etwas, womit ich sehr früh gestartet habe und zum Glück nie dieses Gefühl bekommen habe, wirklich nicht.
00:51:25: Hat mir auch nie jemand gegeben, aber ich höre es unglaublich oft.
00:51:29: Also alleine, ich biete ja Workshops an.
00:51:32: Und da kommt das wahnsinnig oft vor.
00:51:35: Vor allen Dingen, wenn die Leute auch jetzt dazu eingeladen worden sind und nicht selbst sich anmelden, ist es immer noch so eine Hemmung, ich glaube, zu malen vor anderen immer noch das Gefühl, etwas beweisen zu müssen, die Sorge, dass es falsch ist.
00:51:52: Ja, das ist ja auch wieder so eine Sache, wer behauptet denn oder wer kann beurteilen, dass richtig und falsch ist, gerade bei Kunst.
00:51:58: Es ist ja ein Ausdruck von Emotionen, von Also es soll ja erstmal einfach Freiheit schaffen.
00:52:06: Ja.
00:52:07: Ja, lustig.
00:52:08: Ja, genau.
00:52:09: Die Workshop, die du schon angesprochen hast, da habe ich ja auch schon teilnehmen können.
00:52:12: Das hat natürlich zu Teil viel Spaß gemacht.
00:52:14: Außerdem gibt es natürlich immer noch so Tricks und Kniffe und Handwerkszeug, die man halt lernen kann.
00:52:20: Die, die da dann noch ein bisschen Freude dazugeben, zu experimentieren.
00:52:23: Aber mir ist halt auch aufgefallen, dass da wirklich Sachen dabei waren, wo ich gedacht habe, meine Güte, das sieht mega professionell aus.
00:52:29: Das würde mir jetzt in der Galerie oder so.
00:52:31: Nicht auffallen als, keine Ahnung, er hat das erste Bild gemalt oder so.
00:52:35: Geht es dir auch häufiger so, dass du denkst, wow, das ist eigentlich hier ein total talentierter Künstler oder Künstler in vier Sitz?
00:52:42: Ja, auf jeden Fall.
00:52:43: Also vor allen Dingen, aber das ist wirklich, weil sie sich getraut haben.
00:52:46: Weil wenn ich die, gerade diejenigen dann anspreche, die sagen mir dann, dass sie noch nie gemalt haben oder es nie praktizieren und selbst total überrascht sind über das Werk, was sie gerade kreiert haben.
00:52:57: Und das kommt sehr, sehr oft vor.
00:52:58: Und das ist halt wirklich dieser Prozess, das loslassen, das freilassen, sich so wieder ein bisschen zurück in die Kindheit, weil als Kinder haben wir nämlich alle so gemalt.
00:53:09: Wir haben, wir waren nicht voreingenommen, wir haben das auch von dem ganzen System und was uns ja sagt, was richtig falsch ist.
00:53:16: In der Schule, was wir gelernt haben, das hatten wir alles nicht gehabt.
00:53:21: Und deswegen malen besonders die Kinder auch so freien Unbeschwert und erzählen so, Werke, die wir auch als sehr anspruchsvoll empfinden.
00:53:30: Und das kann man aber zurückgewinnen.
00:53:32: Das kann man erlernen.
00:53:33: Und das versuche ich in den, in den Workshops zu vermitteln.
00:53:37: Und das gelingt auch sehr gut.
00:53:38: Ja.
00:53:39: Wir gab es jetzt nicht irgendwie zuletzt so viel Bass um irgendeinen Kleinkind, dessen Bilder so irrewitzige Preise aufgerufen haben.
00:53:47: Ja,
00:53:47: genau.
00:53:47: Kriegst
00:53:48: nicht mehr zusammen.
00:53:48: Aber da ist das, da sind so einige Videos viral gegangen, so die Dreijährige oder so.
00:53:52: Genau,
00:53:53: ja.
00:53:53: Ja, und die Bilder sind auch, die sind unglaublich, die sehen richtig toll aus, superanspruchsvoll, also da kann sich jeder auch vorstellen, das hängt in irgendeiner renommierten Galerie und dann gibt es bestimmt auch wieder welche, die sagen, das könnte ich auch oder es kann mein Kind auch.
00:54:09: Ja, aber ihr habt es halt nicht gemacht, das ist der entscheidende Unterschied.
00:54:12: Also manche sehen das Potenzial und sagen wir veröffentlichen es und schauen, was passiert und dann sind halt andere darauf aufmerksam geworden.
00:54:22: Und dadurch ist so eine Welle eingeschlagen.
00:54:24: Ja.
00:54:25: Klar, in dem angesprungen Fall, ich werde es den Namen vergessen, ich werde es nachflaschieren.
00:54:30: Möglicherweise seht ihr es jetzt in den Show-Notes, aber das muss ich noch mal checken.
00:54:35: Da ist natürlich so ein bisschen die Schwierigkeit, wenn das Kind noch so klein ist und das dann so ein bisschen in den Anführungszeichen vermarktet wird.
00:54:41: Das ist, glaube ich, die Schwierigkeit daran.
00:54:42: Ja.
00:54:43: Also dann muss man, aber das ist die Entscheidung der Eltern, wie sie damit umgehen, natürlich.
00:54:47: Ja.
00:54:48: Natürlich ... Ist da, hat denn jeder die Bude eingerannt mit einer Kamera oder so, weil das natürlich einfach eine schöne Geschichte ist oder so.
00:54:55: Aber
00:54:56: ja,
00:54:56: mal gucken.
00:54:57: Ich habe jetzt nicht mehr verfolgt, wie alt das Kind inzwischen ist und ob es weiter malt oder ob es vielleicht keinen Bock mehr hat oder so.
00:55:03: Kann ja auch sein.
00:55:04: Ja, ich glaube, also es war ja so vor drei Jahren, oder?
00:55:08: Ja, so drei, vier ungefähr.
00:55:12: Es ist noch nicht ewig hier, ich hab's irgendwie aber das enttäuscht dann manchmal auch oder so.
00:55:16: Ich mein, dass ich so letztes, vorletztes Jahr oder so darüber gelesen hab oder
00:55:19: so was.
00:55:20: Keine Ahnung, sie wär mir so schnell groß.
00:55:23: Genau.
00:55:24: Ja, aber dieses Ich kann nicht malen, bei mir kam es tatsächlich so ein bisschen daher.
00:55:28: Ich hab immer schon gemalt oder war verschiedenlich kreativ.
00:55:32: Also ich kann mich wirklich erinnern, dass ich auch alles ausprobiert hab, Aquarellmalerei.
00:55:36: Dann hat mein Bruder angefangen, Traffiti zu sprühen, dann fand ich das irgendwie auch cool.
00:55:42: Und hab das dann auch gemacht und mit allen möglichen Rumexperimentationen immer irgendwas gemacht.
00:55:47: Und dann hab ich aber halt angefangen zu studieren und zwar im Nebenfach historische Ethnologie.
00:55:53: Und bei Völkerkunde geht es natürlich immer darum, dass man Forschung auch dokumentieren muss.
00:55:58: Also zum Beispiel, indem man sie fotografiert oder davon hat man es ja gerade, indem man sie zeichnet.
00:56:03: Weil vielleicht hat man vielleicht nicht die Möglichkeit zu fotografieren oder sowas.
00:56:06: Und dann haben wir halt in der Sammlung gesessen im Institut und haben so verschiedene Gegenstände gehabt, so Afrikanische Masten oder Schemel und sowas oder so Kallebassen und sollten die zeichnen.
00:56:18: Ich hab schon gesehen, so geht das ist jetzt wirklich nicht meine Stärke, was Detailgetreuer abzuzeichnen.
00:56:23: Ich nehm mal hier so ein Scheme, das kriegste vielleicht hin.
00:56:26: Das war so schief und krumm.
00:56:27: Und dann hat man mich ein bisschen mitleidig angeschaut und gesagt so, naja, vielleicht tut Kaffee, ist das besser oder sowas.
00:56:33: Keine Ahnung, weiß nicht mehr, was sie gesagt hat.
00:56:35: einfach beschlossen habe, ich kann das nicht malen.
00:56:37: Ich habe das gar nicht als Beleidigung aufgefasst, sondern eher so, oh ja, gut, da mache ich jetzt etwas anderes.
00:56:42: Ich habe dann tatsächlich so eine Fotografiefase gestartet und habe ganz viel fotografiert.
00:56:46: Aber das ist mir irgendwie hängen geblieben, ich kann nicht malen.
00:56:49: Bis dann mal eine Freundin von mir, die auf freischaffende Künstlerin gesagt hat, also Kopfschütteln so, jeder kann malen.
00:56:55: Ja, ich würde mich.
00:56:56: Jeder kann malen.
00:56:57: Der Punkt ist nur, dass du deine eigene Handschrift oder deine ... eigene Kreativität entdecken muss.
00:57:03: Genau, gut gesagt.
00:57:05: Ich stimme da voll ein.
00:57:07: Es ist auch kein Talent.
00:57:09: Ich sage auch bei mir immer, wenn die Leute sagen, du bist so talentiert.
00:57:12: Das ist kein Talent, das ist einfach Übung.
00:57:14: Das ist, weil ich es jeden Tag mache, jeden einzigen Tag.
00:57:17: Und wenn man jeden Tag mit Holz arbeitet, dann ist man wahrscheinlich auch ein großartiger Schreiner oder keine Ahnung.
00:57:24: Also wenn man etwas einfach sehr regelmäßig Praktiziert ist man einfach gut darin, aber nicht, also deswegen und gerade im Bereich Kunst, jeder kann es und diese ersten Kontaktumberührungen, wie jetzt auch zum Beispiel bei den Workshops, ergeben ja manchmal dann so plötzlich ganz unglaubliche Werke oder ja.
00:57:46: Was ich interessant finde, wir haben schon über Josef Beuys gesprochen, da gibt es so ein berühmtes Zitat, jeder Mensch ist ein Künstler.
00:57:53: Das wird ja eher gerne so interpretiert, dass das jeder kann.
00:57:57: Ganz so hat das nicht gemeint.
00:57:58: Er hat so einen erweiterten Kunstbegriff, habe ich dann nachgelesen, eigentlich verwendet, der einfach heißt, dass jeder Mensch sozusagen gestaltend an der Gesellschaft mitwirkt und dadurch ein Künstler ist oder so.
00:58:09: Was ich auch völlig valide finde, so als eine Idee.
00:58:12: Trotzdem wäre ich mittlerweile auch dabei zu sagen, sorry Leute, aber ihr könnt alle Zeichnen.
00:58:17: Das ist das Beste, was mir jemand gesagt hat.
00:58:19: Ich würde das auch immer wieder zitieren.
00:58:21: Es war übrigens Katja Holz, die ich auch gerne verlinke mit dem, was sie macht.
00:58:24: Eine deutsch- amerikanische Kützlerin, die auch wirklich wahnsinnig tolle Sachen macht.
00:58:28: Und die hat halt total recht.
00:58:29: Es geht wirklich darum, dass man eine eigene Handschrift findet.
00:58:33: Vielleicht auch ein Motiv oder sowas.
00:58:35: Also ich erkenne ja auch bei deinen Bildern sofort eine gewisse Handschrift.
00:58:39: Und selbst bei meinen Sachen sehe ich mittlerweile so, okay, wenn ich mir das angucke, was ich vor einem Jahr gemacht habe.
00:58:44: Gerade wenn man so einen Motiv hat, dass man zeichnet, dann sehe ich schon, ich mache ja immer diese Geister.
00:58:49: Die
00:58:49: sahen am Anfang total anders aus.
00:58:51: Mittlerweile habe ich eine totale Übung da drin und ich finde, die haben alle so einen gewissen Ausdruck, den sie vor einem Jahr noch nicht hatten.
00:58:58: Also unabhängig davon, ob ihr jetzt jemand anders, die schön oder originell findet.
00:59:01: Das ist ja sowieso immer subjektiv.
00:59:04: Aber es ist so dein Stil.
00:59:06: Man merkt, das hat ein Wiedererkennungswert.
00:59:09: Es gibt
00:59:09: Dinge, die ich nicht kann.
00:59:11: Das weiß ich.
00:59:12: Also ich bin wahrscheinlich ... Klar, das ist letztlich Handwerkszeug, aber ich hab nicht so ein Interesse daran, jetzt zum Beispiel perfekten Fahrer zeichnen zu können.
00:59:19: Das wär ganz schön, aber es gibt Leute, die können das, die können das aus dem Gedächtnis auch zeichnen.
00:59:23: Ich muss das sehen, ich kann ein stilisiertes Fahrrad malen, es hat dann auch vielleicht so was Comic-Hauptes, aber ich müsste auch zum Beispiel eine Vorlage haben.
00:59:30: Ich weiß nicht, wie es dir damit geht oder so, ob es Dinge, wo du sagst, so, die liegen mir und andere Dinge so, also das für dich, nee.
00:59:37: ist nichtmals?
00:59:38: Ja, auf jeden Fall.
00:59:39: Und zwar in der Technik, sowie auch im Motiv.
00:59:42: Also, es gibt Sachen, die gehen mir aus dem Kopf heraus.
00:59:47: Das sind gerade diese ganzen Frauenportreys, wobei die jetzt ja auch nicht fotografisch sind.
00:59:52: Die sind im Gegenteil meistens mit sehr extremen, ja, ausdrückend weder übertrieben große Augen oder also irgendein extremer Gesichtsausdruck oder so was.
01:00:04: Aber Das mag ich auch einfach zu malen, deswegen fällt es mir auch leicht.
01:00:08: Aber es gibt andere Sachen, die fallen dann eher in Richtung Auftragsarbeiten.
01:00:13: Da brauche ich eine Vorlage.
01:00:15: Also wenn es auch die Porträt von den Leuten ist, also da kann ich das nicht, nur wenn ich sie angucken mache.
01:00:20: Ich brauche dann ein Foto oder am besten drei, vier, um wirklich die Mimik so zu erkennen.
01:00:26: Und Tiere.
01:00:27: Tiere fällt mir auch ein bisschen schwer, muss ich sagen.
01:00:29: Aber das ist auch eher so dieses Fell.
01:00:32: Diese vielen Haare und ...
01:00:34: Ich weiß nicht, was ich zum Beispiel gut zeichnen kann, sind Pferde.
01:00:37: Weil ich ja immer geritten bin.
01:00:39: Das ist wahrscheinlich das erste Motiv, an dem ich mich versucht habe.
01:00:42: Ich kann dir sofort auf der Stelle ein wirklich anständiges Pferd zeichnen.
01:00:46: Aber Tiere finde ich ansonsten auch schwierig.
01:00:48: Ich hab auch schon ein paar Popkultur-Folgen über Tiere gemacht.
01:00:50: Nämlich über Hunde.
01:00:52: Ich hab Tiere gezeichnet, Hunde gezeichnet, dann denkst du echt so, was ist das?
01:00:56: Was soll das sein?
01:00:59: Aber
01:00:59: Pferde, stimmt.
01:01:00: Ja, gut, wenn du, ja, du warst ja halt viel mit Pferden.
01:01:04: Und da hast du auch einfach die ganze Anatomie, wahrscheinlich, einfach vor Augen.
01:01:09: Ja, ja, krasserweise, das musste ich schon auch lernen.
01:01:12: Aber tatsächlich kann ich das heute noch, obwohl ich jetzt lange aufgehört habe, Pferde zu zeichnen.
01:01:16: Aber ich kann dir relativ schnell ein anatomisch einigermaßen korrektes Pferd zeichnen.
01:01:19: Ich weiß, wo was sitzt und sitzen muss, damit es wirklich nach Pferd aushielt.
01:01:24: Aber, wie gesagt, ich scheitere schon an Hunden ansonsten.
01:01:31: Ich würde gerne noch ganz kurz das Thema Videospiele streichen.
01:01:35: Wir haben ja schon kurz darüber gesprochen.
01:01:38: Also zumindest einzulich gerne erwähnen, das heißt please touch the artwork, weil das passt einfach so super in den Kontext, weil natürlich ist in Museen immer so nicht anfassen.
01:01:47: Ich war in der Grundschule im Götterhaus in Frankfurt.
01:01:51: Anäckdote, da geht man viel mit Kindern hin und habe direkt einen Angriff kassiert, weil ich mich ins Stuhl gesetzt habe.
01:01:56: Ja,
01:01:57: es ist ja auch so eingerichtet.
01:02:00: Ich dachte, da kann man sich hinsetzen.
01:02:01: Ja, direkt einen Angriff.
01:02:03: Und bei Please Touch the Artwork, da geht es um bekannte Gemälde auch von die alle kennen.
01:02:09: Wir haben ein paar davon auch schon erwähnt.
01:02:10: Da sind, glaube ich, auch so Mondrianes da drin und so weiter.
01:02:14: Und man darf die quasi alle anfassen.
01:02:15: Das ist wie so ein kleines Rätselspiel, sehr grafisch.
01:02:18: Das ist so ein One-Man-Show.
01:02:20: Ein belgischer Künstler, der das macht.
01:02:22: Ich glaube das erste, please touch the artwork.
01:02:24: Das ist auch kostenlos.
01:02:25: Könnt ihr euch kostenlos bei Steam unterladen.
01:02:27: Das kostet nicht mal was.
01:02:27: Also würde ich empfehlen.
01:02:29: Und ansonsten ist natürlich immer so, das ist jetzt so ein bisschen ne Phrase.
01:02:33: Ich will das gar nicht so weit ausmerzen.
01:02:35: Sind Videospiele Kunst.
01:02:36: Ich finde, das kann man für nichts per se sagen.
01:02:40: Jedes Buch irgendwie auch Kunst.
01:02:42: Aber natürlich können sie es sein und es gibt halt viele tolle Spiele.
01:02:45: Okami ist noch eins, was ich empfehlen würde.
01:02:47: Das ist schon älter, ist aber dann ein paar Jahre, von ein paar Jahren noch mal in so eine Remastered, ein Version rausgekommen, wo man auch im Prinzip, das ist ein Adventure, wo man aber auch zeichnerisch quasi tätig wird.
01:02:59: Also manche Dinge muss man im Spiel zeichnen, sonst, damit sie existieren, finde ich auch eine schöne Idee irgendwie.
01:03:06: Ja, also ich finde Videospiele, ich bin nicht so die Gamerin, das hatte ich dir erzählt, das ist nicht so ganz... Ja, an mich rangekommen.
01:03:14: Aber trotzdem allein visuell, was da aufgebaut wird, das ist auf jeden Fall Kunst an sich schon.
01:03:19: Also vom Grafischen her ist es auch die Animation und die Idee natürlich.
01:03:26: Ja.
01:03:28: Dann soll es das gewesen sein.
01:03:29: zum Thema Videospiele.
01:03:31: Guck mal, wir sind super in der Zeit.
01:03:34: Ich würde jetzt, wenn du dazu nichts mehr dringlich ergänzen willst oder vielleicht noch mal ... Wir haben ja, das seht ihr jetzt nicht, liebe Menschen da draußen, wir haben hier beide wilde Zettel.
01:03:44: Ich ein Stapel, du ein Stapel, weil jeder sich natürlich vorher Gedanken und Notizen gemacht hat.
01:03:48: Hast du noch irgendwas auf dem Zettel, bevor wir zu dem Thema Empfehlungen kommen, wo du sagst so, also das sollten wir aber, das würde ich gerne noch einflächten.
01:03:56: Das ist ein wichtiges Thema, was haben wir ausgelassen?
01:03:58: Ich glaube bei mir nicht, tatsächlich sind wir alles ... Was ich mir notiert hatte.
01:04:04: Wir waren ihm spitzenmäßig vorbereitet.
01:04:06: Wir haben auch ein bisschen Allauf genommen.
01:04:08: Wir haben uns ja eigentlich schon im Sommer gemacht.
01:04:11: Das stimmt.
01:04:12: Empfehlungen?
01:04:13: Magst du uns was empfehlen zum Thema Kunst?
01:04:16: Irgendwas, was dir am Herzen liegt?
01:04:17: Eine Ausstellung?
01:04:18: Ein Buch?
01:04:19: Eine Doku?
01:04:19: Du sagst schade mal da rein.
01:04:22: Er ist mal ganz grundsätzlich viel viel offener dafür werden und mit offenen Augen auch.
01:04:28: durch die Stadt gehen.
01:04:29: Also es ist immer wieder so ein Thema Kunst im öffentlichen Raum.
01:04:33: Ich liebe es.
01:04:34: Es ist gratis.
01:04:35: Es ist das Beste, was wir eigentlich haben können und es gibt so viel davon und man kann sich überall erkundigen.
01:04:41: Es gibt sehr viel über die Künstlerinnen und Künstler, ob es Kulturen sind oder Graffitis.
01:04:46: Man findet immer Interessantes und schaut da einfach mal rein, weil auch für die, die es kreiert haben, ist das immer was Besonderes, wenn man sich damit ein bisschen beschäftigt.
01:04:57: Und grundsätzlich Ausstellungen fördern zu allen gehen, auch bei den kleinen Künstlern.
01:05:03: Es gibt davon sehr viele und genug Ausstellungsflächen.
01:05:08: Ja,
01:05:09: würde ich mich sofort unterschreiben und unterstreichen natürlich.
01:05:13: Gerade auch quasi in eurem Nahbereich würde ich das immer empfehlen, weil es ist natürlich die schöneste Tolle, haben wir schon erwähnt, ist eine tolle Kunsthalle.
01:05:22: So spektakuläre Ausstellungen, wie auch keine Ahnung zuletzt.
01:05:26: Was war das?
01:05:26: Van Gogh im Städel hat ja viel Bass auch gehabt.
01:05:29: Das ist schön, da hinzugehen.
01:05:31: Aber wenn ihr könnt, geht auch in kleine kommunale Galerien, in städtische Galerien oder so.
01:05:37: Da kann man gute Umständen wirklich tolle Entdeckungen machen.
01:05:40: Ja, also ich habe natürlich, wie das meine Art ist, meine Empfehlung in letzter Sekunde nochmal umgeschmissen.
01:05:49: Und ich will auch nicht zwei machen.
01:05:50: Deswegen, das habe ich jetzt improvisiert.
01:05:53: Es gibt ein ganz schönes Buch zu dem Thema, was wir auch angesprochen haben.
01:05:57: Das heißt, das war Kunst, jetzt ist es weg.
01:06:00: Und das versammelt diese ganzen skurrieren Beispiele ganz unterschiedlicher Art und Weise.
01:06:05: Also zum Beispiel auch Kunst, die versehentlich kaputt gemacht worden ist.
01:06:10: Das ist dir wahrscheinlich auch schon mal passiert, vermutlich
01:06:12: mal, oder?
01:06:13: Natürlich, ja.
01:06:14: Eine Flasche runtergefallen oder so.
01:06:16: Aber davor hast du dir noch nicht dein Studio abgefackelt.
01:06:18: Das hat, glaube ich, ein englischer Künstler mal geschafft.
01:06:20: Er hat zehn Jahre seines Schaffens.
01:06:22: weil er dazu neigte, mit so Schneidbrennern, glaube ich, seine
01:06:27: Bilder am Ende,
01:06:29: wie so ein Finishing damit zu machen.
01:06:31: Oh Gott, ja.
01:06:34: Oder auch, was da sind schöne kleine Anekdoten auch drin, weil wir es so oft von, oder häufig jetzt in der Runde, in der Stunde, die wir gesprochen haben, von Kunst im öffentlichen Raum hatten.
01:06:44: Es gibt in Freiburg einen, ich glaube es in Freiburg, nicht, es war gelogen, in Tübingen gibt es eine Skulptur.
01:06:51: Die ist eine riesige große Steinskulptur und stellt eine Vulva da.
01:06:58: Und ein amerikanischer Tourist hat sich gedacht, super für das Selfie.
01:07:02: Da stellt sie doch rein.
01:07:05: Und ist dann irgendwie, da hat sich da reingestellt und kann man nie mehr aus.
01:07:09: Also, ich kann euch sagen, das war eine schwere Geburt.
01:07:12: Der Witz steht im Bild.
01:07:14: Da ist es nicht
01:07:14: von mir.
01:07:16: Wie viele Feuerwehrmänner braucht man, um einen Studenten aus einer Vulva zu befreien?
01:07:19: Ich sag's euch, zwanzig.
01:07:23: Also dieses Buch, das aber grünst, jetzt ist es weg, ist meine Empfehlung.
01:07:26: Das ist ein kleines Buch, ist auch nicht teuer und ist eine unterhaltsame Beschäftigung mit Kunst.
01:07:32: Sehr schön.
01:07:33: Olga, vielen lieben Dank, dass du dir die Zeit genommen hast.
01:07:36: Ich danke dir.
01:07:38: Trotz unseres Technik-Hickups am Anfang, wir sitzen jetzt hier, wie gesagt, mit einem Mikrofon.
01:07:42: Ich hoffe, das geht sich alles schön aus.
01:07:45: Eigentlich hatte ich mir das total spektakulär professionell vorgestellt, aber nun.
01:07:49: Das hat alles geklappt, ja.
01:07:52: Fein, vielen Dank.
01:07:53: Dann sage ich an der Stelle jetzt einfach mal Dankeschön und drücke auf Stop.
01:08:00: So, liebe Kunstfans, verehrte Sachverständige und Swifties, wir sind am Ende angelangt, aber wie immer folgt noch der Schlusskommentar.
01:08:07: Eine wichtige Korrektur habe ich hier schon im Talk eingebaut.
01:08:10: Der teuerste lebende Maler derzeit heißt Gerhardt, nicht Jörg.
01:08:15: Die angesprochene Doku ist in den Shownotes verlegt, die gibt es nämlich gerade in der Mediathek von Arte zu sehen.
01:08:21: Wir haben bei der Aufnahme aus Gründen etwas improvisieren müssen, was man hoffentlich nicht hört.
01:08:26: Jedenfalls stand das Mikro auf dem Buch I Love Women in Art, das spannende Künstlerinnen vorstellt.
01:08:32: Es ist natürlich schöner zum Durchblättern statt als Mikrofonpodest und ihr findet es in den Shownotes verlinkt, wie auch die wichtigsten anderen Quellen und Infos.
01:08:41: Schaut unbedingt bei Olga Netz vorbei, ihr könnt dort ab und zu ihr über die Schulter schauen und sehen, wann der nächste Workshop in eurer Nähe stattfindet.
01:08:50: Wie immer hoffe ich, euch hat auch diese Folge wieder gut unterhalten, informiert und inspiriert.
01:08:55: Und denkt dran, ihr könnt alle malen.
01:08:58: Gleich rumscht euch das Outro in die Gehörgäge und danach gibt's noch ein paar wehre Outtakes von meiner Aufnahmesituation für die An- und Abmoderation.
01:09:07: Tschüss!
01:09:25: So, sie nannt mich hier sobald ich unter den Tisch krabbe, weil ich mit der Soundqualität, oberhalb des Tisches, nicht zufrieden bin.
01:09:38: So, ja.
01:09:41: Egal, es geht jetzt los.
01:09:46: Ich kriege hier aus dem Schraktisch wieder raus.
01:09:55: Ach, endlich wieder unter dem Tisch.
01:09:57: Zur Abflömmeration.
01:09:59: Gleich haben wir's.
01:10:05: Also wirklich.
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